by Elisa (Elisabeth) Charlotte Konstantia von der Recke (1756 - 1833)
Das Glück und die Art zu beten
Language: German (Deutsch)
Wenn ich vor meinen Schöpfer trete, Und hier, in Heilger Einsamkeit, Zu ihm aus voller Seele bete: Was fühl' ich dann für Seligkeit! Ganz werd' ich Geist, und alles flieht, Was mich zur Erde niederzieht. O, dann entbehr' ich gern der Freuden, Durch die, in ihrer Flitterpracht, Die Menschen, die sich drum beneiden, Die Welt zu ihren Sklaven macht; Und fühle: Gott gefällig seyn, Das, das ist wahre Freud' allein. Ja, dann entweichen alle Sorgen; Leicht wird das Leiden, das mich drückt; Ich weiß es, nichts ist dem verborgen, Der in des Herzens Tiefen blickt. Kein blindes Schicksal leitet mich, Deß freue meine Seele sich. Auch giebt Gebet uns Kraft im Leiden, Erhöht zur Tugend unsern Geist, Und hilft uns alles, alles meiden. Was uns der Tugend sonst entreißt; Nur müssen unsre Bitten rein, Und eines Christen würdig seyn.
Text Authorship:
- by Elisa (Elisabeth) Charlotte Konstantia von der Recke (1756 - 1833), "Das Glück und die Art zu beten", appears in Gedichte der Frau Elisa von der Recke ... herausgegeben von C. A. Tiedge. Mit Compositionen von Himmel und Naumann, Halle: Renger, first published 1806 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Gottlieb Naumann (1741 - 1801), "Das Glück und die Art zu beten", published 1806 [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-06-24
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