by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853)
Der Dichter sieht bemooste Leichensteine
Language: German (Deutsch)
Der Dichter sieht bemooste Leichensteine, Die keiner seiner Freunde kennt, Dann fühlt er, daß beim Mondenscheine Im Busen fromme Ahndung brennt: Er steht und sinnt, es rauschen alle Haine, Es flieht, was ihn von den Gestorbnen trennt, Freudigen Schrecks er sie als alte Freunde nennt. Gern wandl' ich in der stillen Ferne, In unsrer Väter frommen Zeit, Ich seh, wie jeder sich so gerne Der alten guten Märchen freut, Oft wiederholt ergötzen sie noch immer, Sie kehren wieder wie dasselbe Mal, Der Hörer fühlt des Lebens Lust und Qual, Der Liebe holden Frühlingsschimmer. Ob ihr die alten Töne gerne hört? Das Lied aus längst verfloßnen Tagen? Verzeiht dem Sänger, den es so betört, Daß er beginnt das Märchen anzusagen.
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- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), no title, appears in Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence, no. 1, chapter heading: "Vorbericht" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-12-03
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