by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Nun sich blau und blauer immer
Language: German (Deutsch)
Nun sich blau und blauer immer Über mir der Himmel tieft, Goldner stets des Herbstes Schimmer Durch die roten Wipfel trieft, Nun empfind' ich's, wie ein Schleier Schwer mir von der Seele fällt, Und mein Auge wandelt freier Durch den lichten Reiz der Welt. Ja, getaucht in Sonnenstille, Überströmt von Sonnenkraft, Badet sich der kranke Wille Rein vom Schmerz der Leidenschaft. Und so leb' ich wunschlos wieder Leichtgewobne Tage hin, Und ein Nachwuchs heitrer Lieder Bürgt, daß ich genesen bin. Nur durch meine Nächte schwimmen Manchmal, eh' mich Schlaf befiel, Noch der alten Sehnsucht Stimmen Wie verhallend Harfenspiel.
About the headline (FAQ)
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Gedichte und Gedenkblätter, in Zwölf Jugendlieder, no. 12 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- [ None yet in the database ]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-07-18
Line count: 20
Word count: 98