Die Blumen
Language: German (Deutsch)
Entblättre nicht die lieben Rosen, Die deines Garten Flur dir zieren; Mit ihren Blüthen magst du kosen, Sie werden nicht den Duft verlieren. Mit Liebe sollst du stets sie pflegen, Und blühend werden sie dich lieben; Es ist des Himmels schönster Segen, Wenn uns die Blumen treu geblieben. So lang im Feuerbrand des Lebens Die keuschen Farben nicht verblichen, So lang der Erdenwurm vergebens An ihre Blätter sich geschlichen: So lange mag dein Herz sich weiden An ihrer Hülle reinem Schimmer! Kurz ist die Frist -- und wenn sie scheiden, Bedenk' es wohl: sie kehren nimmer. Und aufwärts mit des Zephyr's Lüften, Siehst klagend du die Geister schweben, Dir bleibt von den entschwundnen Düften, Ein welkes, blüthenleeres Leben!
From Karlsbader Gedenkbuch: Zum 500 jährigen Gründungs-Jubiläum von Karlsbad, Dresden: 1858, ed. by Elfriede von Mühlenfels, p. 132.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Text Authorship:
- by Rudolph, Fürst von Lichtenstein , "Die Blumen" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Bertha von Brukenthal (1846 - 1908), "Die Blumen", op. 13, published 1873 [voice and piano], Leipzig, Breitkopf [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-09-24
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