by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Vieles lernt der Dichter tragen
Language: German (Deutsch)
Vieles lernt der Dichter tragen, Doch am schwersten das Entsagen, Wenn in Wolken unerreicht Ihm sein Ideal entweicht. Wenn er spürt: es ward dir eben Nur dein Maß der Kraft gegeben, Statt des Zaubers der Gestalt Nur ein Ton, wie bald verhallt! Dennoch gib dich, Herz, zufrieden, Daß dir dieser Ton beschieden, Dankbar unter Leid und Lust Reif' ihn aus in treuer Brust. Macht' er doch zur Zeit des Lenzen Einst der Liebsten Auge glänzen, Heut im herbstlich kühlen Hauch, Was dich labt, erwarb er auch. Ist's kein Ruhm auf weiter Erde, Ist's ein Blumenkranz am Herde; Ist's kein jauchzend Volk, Poet, Ist's ein Freund, der dich versteht.
About the headline (FAQ)
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Spätherbstblätter, in Lieder aus alter und neuer Zeit, no. 13 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- [ None yet in the database ]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-11-11
Line count: 20
Word count: 108