by Gustav Theodor Fechner (1801 - 1887), as Dr. Mises
Ei Anne, Anne, sag' mir doch an
Language: German (Deutsch)
"Ei Anne, Anne, sag' mir doch an, Wo hast du die Kanne den hingethan?" "Lieb' Mutter, mög's euch nicht machen Verdruß; Beim Wasserholen nahm mit sie der Fluß, Hinunter zu neuen Mühle; Es gibt ja der Kannen noch viele." "Ei Anne, Anne, was ist denn das? Verlorst ja sonst weder Kanne noch Faß; Doch seit das Mühlrad da unten geht um, So dreht sich's im Kopfe dir auch herum, So ist es mit dir nicht richtig, So bist du zu nichts mehr tüchtig." "Guten Morgen, Frau Nachbarn! hätt's nicht gedacht, Daß ihr so zeitig schon aufgewacht; 's ist's wahr, 's ist's wahr, der Morgen erfrischt: Da hab' ich im Wasser was aufgesicht; Nehmt's hin, nehmt's hin, Jungfer Anne! Wohl euer ist, denk' ich, die Kanne. " "Ade, Herr Müller, habt schönen Dank!" "Ei Anne, Anne, nun merk' ich den Schwank; Der Rosenstrauß, den du pflücktest heut, Wie kam er doch an des Müllers Kleid? Und die Myrte dafür in die Kanne, Was heißt denn das, Jungfer Anne?"
About the headline (FAQ)
Confirmed with Dr. Mises, Gedichte, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1841, pages 29 - 30. Appears in Balladen.
Authorship:
- by Gustav Theodor Fechner (1801 - 1887), as Dr. Mises, "Die Kanne", appears in Gedichte, in Balladen [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891), "Jungfer Anne", op. 91 no. 1, published 1875 [ low voice and piano ], Leipzig, Breitkopf & Härtel [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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