by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
O wüßt' ich's nur zu sagen
Language: German (Deutsch)
O wüßt' ich's nur zu sagen, Was mich in diesen Tagen Bedrückt mit solcher Pein! In Lieder wollt' ich's bannen, Da trüg's der Wind von dannen, Und wieder könnt' ich heiter sein. Doch was unausgesprochen Im Herzen fort muß pochen, Was stumm und unreif wühlt, Das ängstigt mich als Kummer, Das hab' ich stets im Schlummer Als einen schweren Alp gefühlt. Drum frommt dir kein Zerstreuen, Es wird sich nur erneuen, O Herz, warum du zagst; Du mußt es ganz durchdringen, Damit du's frisch bezwingen Und im Gesang versühnen magst. Dein Gram muß unter Tränen Sich zeit'gen erst und dehnen Im Wachen und im Traum; Dann kommt ein himmlisch Wallen, Und von dir wird er fallen, So wie die reife Frucht vom Baum.
About the headline (FAQ)
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Neue Gedichte, in Lieder aus alter und neuer Zeit, no. 6 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- [ None yet in the database ]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2012-05-26
Line count: 24
Word count: 123