by Susanne Kerckhoff (1918 - 1950)
Der Heimatlose
Language: German (Deutsch)
Der Abend schließt die samtne Tür, das Mondlicht findet fort von mir. Kein Stein kennt mich. Kein Bettler glaubt, wie sehr ihm bleibt, was mir geraubt. Der Sommer winkte Frucht und Wein. Ich grüßte ihn und war allein. Sind's Sprache, Mensch, sind's Zeit und Raum? Ich träume meinen schweren Traum und wand're, aller Wunderbar, durch fremde Lande Jahr um Jahr. Kein Licht hellt mir die Pfade aus zu meinem schwarzverkohlten Haus; zu deinem Mund, den ich gekannt wie meiner Kindheit Zauberland. Was bleibt mir noch? Ein tiefer Trunk, umnebelnd die Erinnerung. Der Abend löscht im Nachtgebet sein Amen aus. Es ist zu spät!
Text Authorship:
- by Susanne Kerckhoff (1918 - 1950) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Louis Ferdinand, Prinz von Preußen (1907 - 1994), "Der Heimatlose", published 1981. [ sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
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