by Paul Schüler (1869 - 1920)
Der Flatterhafte
Language: German (Deutsch)
In dem Park bei Mondenschein unter Lindenzweigen schwingen schöne Jungfräulein sich in holdem Reigen. Kommt ein frisches, junges Blut durch den Busch gegangen, raubt sich Küsse kurz und gut von den süßen Wangen. Ist bald hier und ist bald dort; will ihn eine haschen, ist er lange wieder fort. Keine fängt den Raschen. Amor steht versteckt im Hain unter blüh'ndem Flieder. Sieh, da kommt ein Mägdelein, wirft sich vor ihm nieder. Betet sanft und inniglich: „Den da möcht' ich haben; lieber Gott, ich bitte dich, schieß mir doch den Knaben!“ Amor legt den Bogen an auf den flüchtig Flinken, zielt, und lässt den Bogen dann traurig wieder sinken. Spricht: „Bei solchem Flattermann hab' ich nichts zu hoffen; wer nicht stille stehen kann, der wird nicht getroffen!“
Authorship:
- by Paul Schüler (1869 - 1920) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Max Stange (1856 - 1932), "Der Flatterhafte", op. 67 (Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 2, published 1898 [ voice and piano ], Magdeburg, Heinrichshofen Verlag [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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