[Wie]1 hat noch gestern in fröhlichem Schein Der Himmel gefunkelt, die Erde gelacht! Über Nacht da brach ein Frost herein, Hat Himmel und Erde düster gemacht. Über Nacht, über Nacht, Wer hat es gedacht? Hat Himmel und Erde düster gemacht. An der Linde gestern nannt' ich sie mein, Wir ruhten umschlungen, vom Baum überdacht! Über Nacht da brach ein Frost herein, Heut' hab' ich die Stunden mit Warten verbracht. Über Nacht, über Nacht, Wer hat es gedacht? Heut' hab' ich die Stunden mit Warten verbracht. Ich gab ihr gestern die Rose rein, Sie ward von Düsten und Farben entfacht; Über Nacht da brach ein Frost herein, Heut' find' ich Dornen statt blühender Pracht. Über Nacht, über Nacht, Wer hat es gedacht? Heut' find' ich Dornen statt blühender Pracht. O gestern die Schwüre: du mein, ich dein! Ich glaubt' an der Treue ewige Macht! Über Nacht da brach ein Frost herein, Vorbei! -- O nimm dich vor Liebe in Acht! Über Nacht, über Nacht, Wer hat es gedacht? Vorbei! -- O nimm dich vor Liebe in Acht!
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 39
by August Horn (1825 - 1893)
1. Über Nacht  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873), "Über Nacht", appears in Dichtungen eines Rheinischen Poeten, in 1. Mein Herz ist am Rheine: Liederbuch, in 3. Melodien
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View original text (without footnotes)Confirmed with Dichtungen eines Rheinischen Poeten, Band 1: Mein Herz ist am Rheine. Liederbuch von Wolfgang Müller von Königswinter, Vierte vermehrte und verbesserte Auflage, Leipzig, F. A. Brockhaus, 1871, p. 66.
1 Horn: "Was"; further changes may exist not shown above.Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Morgenlied  [sung text not yet checked]
Süße Morgenlüfte wehen Auf dem Feld, auf bunter Au', Und auf jeder Blume stehen Glänzend schön die Tröpfchen Thau. Da durchbricht mit gold'nem Scheine Sonnenglanz das Nebelmeer, Von den Blumen bleibt wol keine Ungetrocknet, thränenschwer. Ach, an jedem lieben Morgen Ist mein Auge thränenfeucht, Hab' es nie dem Tag verborgen, Der so Vieler Schmerz verscheucht. Alles strahlt in Frühlingswonne, Grüßet froh den jungen Tag - Kommst Du niemals, holde Sonne, Die mein Augen trocknen mag?
Authorship:
- by Theodor Apel (1811 - 1867), "Klage", appears in Gedichte, in Lieder und kleine Gedichte, Leipzig: F. A. Brockhaus, first published 1840
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Frühling und Liebe  [sung text not yet checked]
Im Rosenbusch die Liebe schlief, Der Frühling kam, der Frühling rief; Die Liebe hört's, die Lieb' erwacht, Schaut aus der Knosp' hervor und lacht, Und denkt, zu zeitig möcht's [halt]1 sein Und schläft [drum]2 ruhig wieder ein. Der Frühling aber läßt nicht nach, Er küßt sie jeden Morgen wach, Er kos't mit ihr von früh bis spat, Bis sie ihr Herz geöffnet hat Und seine [heiße]3 Sehnsucht stillt, Und jeden Sonnenblick vergilt.4
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Frühling und Liebe", appears in Lyrische Gedichte, in Dichterleben, in Jahre es politischen Kämpfe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "Spring's wooing"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Primavera e amore", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hoffmann's von Fallersleben Gesammelte Werke; Zweiter Band : Lyrische Gedichte : Liebesleben Fortsetzung, Kinderleben, Berlin, F. Fontane, 1891, p. 54.
1 Franz: "wohl"2 Franz: "dann"
3 Norman: "leise"
4 Norman appends a variation of earlier lines:
Er lässt nicht nach, er küsst sie wach, er kost mit ihr bis sie ihr Herz, ihr Herz geöffnet hat.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann