Reichte die schädliche Frucht einst Mutter Eva dem Gatten, Ach! vom thörichten Biß kränkelt das ganze Geschlecht. Nun, vom heiligen Leibe, derSeelen speiset und heilet, Kostest du, Lydia, fromm, liebliches, büßendes Kind! Darum schick' ich dir eilig die Frucht voll irdischer Süße, Daß der Himmel dich nicht deinem Geliebten entzieh'.
Sechs Lieder für hohe Stimme mit Klavierbegleitung , opus 25
by Richard Wetz (1875 - 1935)
1. Versuchung  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Versuchung", written 1825
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Singet leise, leise, leise, singt eine flüsternd Wiegenlied; von dem Monde lernt die Weise, der so still am Himmel zieht. Denn es schlummern in dem Rheine Jetzt die lieben Kinder klein, Ameleya wacht alleine Weinend in dem Mondenschein. Singt ein Lied so süß gelinde, wie die Quelle auf den Kieseln, wie die Bienen um die Linde summen, murmeln, flüstern, rieseln.
Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), title 1: "Lureley", title 2: "Wiegenlied", appears in Die Märchen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Sing softly, softly, softly", copyright ©
- ENG English [singable] (Friedrich Karl Grimm) , "Lullaby"
- ENG English [singable] (Henry Sandwith Drinker, Jr.) , "Cradle song", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Lureley", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Märchen des Clemens Brentano, herausgegeben von Guido Görres, Zweite Auflage, Erster Band, Stuttgart: Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1879, page 231, under the title "Lureley" (three stanzas). Note: the first and last stanza of this poem are often anthologized under the title "Wiegenlied".
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3. Getrennt  [sung text not yet checked]
Ich dachte, wie so weit und schön die Welt, so tausendfach von Licht und Glück erhellt. Ich dachte, wie du einzig bist und klein -- und wie ich doch bei dir nur möchte sein.
Authorship:
- by Otto Erich Hartleben (1864 - 1905), "Getrennt", appears in Meine Verse 1883-1904
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Confirmed with Otto Erich Hartleben, Meine Verse, Berlin, S. Fischer Verlag, 1895, page 85.
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4. Die Liebe  [sung text not yet checked]
Diese Erd' ist so schön, wann sie der Lenz beblümt, Und der silberne Mond hinter dem Walde steht; Ist ein irdischer Himmel, Gleicht den Thalen der Seligen. Schöner lächelt der Hayn, silberner schwebt der Mond, Und der ganze Olymp fleußt auf die Erd' herab, Wann die Liebe den Jüngling Durch die einsamen Büsche führt. Wann ihr goldener Stab winket, beflügelt sich Jede Seele mit Glut, schwingt sich den Sternen zu, Schwebt durch Engelgefilde, Trinkt aus Bächen der Seraphim. Weilt, und trinket, und weilt, schwanket im Labyrinth; Eine reinere Luft athmet von Gottes Stul Ihr entgegen, und weht sie, Gleich dem Säuseln Jehovahs, an. Selten winket ihr Stab, selten enthüllet sie Sich den Söhnen des Staubs! Ach, sie verkennen dich, Ach, sie hüllen der Wollust Deinen heiligen Schleyer um! Mir erschienest du, mir, höheren Glanzes voll, Wie dein Sokrates dich, wie dich dein Plato sah; Wie du jenem im Thale Seiner Quelle begegnetest. Erd' und Himmel entflieht sterbenden Heiligen; Lebensblüthengeruch strömet um sie herum, Engelfittige rauschen, Und die goldene Krone winkt. Erd' und Himmel entfloh, als ich dich, Daphne sah; Als dein purpurner Mund schüchtern mir lächelte; Als dein athmender Busen Meinen Blicken entgegenflog. Unbekanntes Gefühl bebte zum erstenmal Durch mein jugendlich Herz! Froh wie Anakreon, Goß ich Flammen der Seele In mein zitterndes Saitenspiel! Eine Nachtigall flog, als ich mein erstes Lied, Süße Liebe, dir sang, flötend um mich herum, Und es taumelten Blüthen Auf mein lispelndes Spiel herab. Seit ich Daphnen erblickt, raucht kein vergoßenes Blut durch meinen Gesang; spend' ich den Königen Keinen schmeichelnden Lorbeer; Sing' ich Mädchen und Mädchenkuß.
Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Die Liebe"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Der Verliebte und die Turteltaube  [sung text not yet checked]
Du Turteltaube, die mich schlaflos macht, Fühlst in der Brust wie ich der Liebe Sehnen. Du klagest laut, ich schweig' in stiller Nacht, Doch die dir fehlen, fließen mir, die Thränen. So theilte zwischen uns den Schatz die Liebe, Daß dir die Klag' und mir die Thräne bliebe.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Der Verliebte und die Turteltaube"
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Confirmed with Friedrich Rückert's gesammelte Poetische Werke in zwölf Bänden, Erster Band, Frankfurt am Main: J. D. Sauerländer's Verlag, 1882, page 400.
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6. Komm einmal noch  [sung text not yet checked]
Komm einmal noch, Geliebter! Am Lager steht der Tod. Der läßt zu Schnee erbleichen meiner Wangen Rot. Komm einmal noch, Geliebter! So stirb sich's gut und mild: ein Liebeswort auf den Lippen, im Sinne dein liebes Bild.
Authorship:
- by Paul Alfred Enderling (1880 - 1938), appears in Japanische Novellen und Gedichte, first published 1905
Based on:
- a text in Japanese (日本語) by Izumi Shikibu, Lady (987 - 1011) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Edward Oxenford) , "Come once more!"