So mancher möcht' ihr [Blümchen]1 sein; ich stimme nicht mit ein. Dann trüg' sie mich an ihrer Brust, da fühlt' ich erst vor Liebeslust so recht der Liebe Pein; mag nicht ihr Blümchen sein! Ihr Vogel möcht' so mancher sein; ich stimme nicht mit ein. Denn, lachte sie mir freundlich zu, hätt' ich im Käfig keine Ruh', und doch sperrt' sie mich ein; mag nicht ihr Vogel sein! Doch will sie selbst mein eigen sein, da wend' ich gar nichts ein. Dann wär sie Blum' und Vogel mir, noch freundlicher wär' ich mit ihr; ich sperrte selbst mich ein. Ihr eigen [wollt']2 ich sein!
5 Lieder für Sopran , opus 12
by Robert Julius Melcher (1806 - 1868)
1. So Mancher möcht' ihr Blümlein sein  [sung text not yet checked]
Authorship:
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View original text (without footnotes)Confirmed with Die Volkslieder der Deutschen, ed. by Friedrich Karl Freiherrn von Erlach, Fünfter Band, Mannheim, bei Heinrich Hoff, 1836, pages 464-465; and with Lieder-Lexikon oder Vollständige Sammlung aller bekannten deutschen Lieder und Volksgesänge in alphabetischer Folge, 3. Bd., Leipzig, 1846. Note: the earlier edition, and Methfessel, use the spellings "mögt" instead of "möcht" and "seyn" instead of "sein".
1 Melcher: "Blümlein"; further changes may exist not shown above.2 Kalliwoda: "möcht'"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. Frühlingsliebe  [sung text not yet checked]
Wenn der Frühling kommt und von den Bergen schaut, Wenn der Schnee im Thal und auf den Hügeln thaut, Wenn die Bächlein quellen Und die Knospen schwellen, [Wird]1 die Sehnsucht mir im Herzen laut. Wenn der Weichselbaum die duft'gen Blüten schneit, Wenn die Störche kommen und der Kuckuck schreit, Wenn die Tauben girren Und die Bienen schwirren, Dann beginnt der Liebe goldne Zeit. Wenn die Wiesen schmückt der Blumen bunte Zier, Und die Liebe ruft aus Busch und Waldrevier, Wenn die Finken schlagen Und zu Neste tragen, [Such']2 auch ich ein süßes Liebchen mir. Wenn ich sinnend dann durch Busch und Felder geh', Und, ich weiß nicht wie, vor ihrer Türe steh', Ihr in's Auge [blicke]3, An [mein Herz sie drücke]4, Dann ist mir so wohl und wunderweh'! Möchte [freudejauchzend]5 auf zum Himmel schrein, Möchte weinen auch im stillen Kämmerlein, Möchte kämpfen, [siegen, Mit den Wolken fliegen6, Möchte stets an ihrem Herzen seyn!
Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857), "Frühlingsliebe", appears in Lyra und Harfe. Liederproben, in Ländliche Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lyra und Harfe. Liederproben von Georg Keil, Leipzig, Friedrich Fleischer, 1834, page 136.
Note: the poet is incorrectly given as "Heil" on the Mayer score.
1 Mayer: "dann wird"2 Mayer: "Dann such' "
3 Mayer: "blicken"
4 Mayer: "mein Herz sie drücken"
5 Mayer: "Freude jauchzend"
6 Mayer: "möchte siegen, / Möchte mit den Wolken fliegen, Ach"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
3. Engelstöne  [sung text not yet checked]
"Regen nicht tönend hell Englein die Flügel?" 'S ist nur der muntre Quell, Rieselnd von Hügel. "Horch, doch ein Engel ruft: Lieb' und Vertrauen!" 'S ist nur die Maienluft, Fächelnd die Auen. "Nein, horch den Engel-Schall: Sehnsucht und Glaube!" 'S ist nur die Nachtigall, Singend im Laube. Nachtigall, Luft und Quell Beim süßen Schalle Fühl' ich im Herzen hell: Englein ihr Alle!
Authorship:
- by (Adolf Friedrich) Carl (or Karl) Streckfuß (c1778 - 1844), "Engels-Töne"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Lüftchen, ihr plaudert  [sung text not yet checked]
Lüftchen, ihr plaudert so viel und so laut, Hab' euch [doch]1 nie [mein]2 Geheimnis vertraut! Nein! ach nein! ich [schweig ja]3 still, Weil [ich ja]4 ewig schweigen will! Küsst ihr mir bittend auch Hand und Gesicht, [Schmeichelnde]5 Lüftchen, ich [sag' es]6 euch nicht! Was ich wohl [mögte]7? Gern [zög]8 ich mit euch! Ruhte ein Weilchen im grünen [Gezweig]9, [Flöge dann weiter zum lieben]10 Ort, [Haucht ein kleines, ein einziges]11 Wort, Aber was heimlich im Herzen mir spricht, [Kosende]12 Lüftchen, [euch sag' ich es]13 nicht. Eilt ihr nun weiter und [lässt]14 mich allein? Stürmet nicht [wild gleich durch Feld und durch]15 Hain, [Hemmet noch einmal]16 den [zorn'gen]17 Lauf, [Höret ihr Schelme, doch horcht mir recht]18 auf! Hört, was ich denke, so süss, [ach!]19 so licht! Plaudernde Lüftchen, [noch sag' ich es]20 nicht.
Authorship:
- possibly by Henriette Eleonore Agnes Gräfin zu Stolberg-Stolberg, née von Witzleben (1761 - 1788) ( A. de M. ? )
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Note: the published Lang score mentions Byron as the poet, but no candidate for the original has yet been found for this stanza, only for the second stanza of the song. The catalog Periodica musicalia mentions the setting by Georg Müller and attributes these lines to A. de M.; the Gollmick score gives the poet as A. d. M.
Note: Rungenhagen inserts "nein, nein" a number of times with his repetitions of the text of the last line of each stanza.
1 Abt, J. Müller: "noch"2 Abt, Gollmick, Lang: "ein"
3 Abt, Gollmick: "schweige ja"; Hermann: "schweige lieber"; Lang: "schweige"; J. Müller "schweig ja so"
4 Rungenhagen:"ich"
5 Hermann: "Plaudernde"
6 J. Müller: "sag's"
7 Abt, Gollmick, Hermann, Marschner, J. Müller: "möchte"
8 Gollmick: "möcht' "
9 Abt, J. Müller: "Gesträuch"
10 Abt: "Weiter dann zum lieblichen"; Gollmick: "Flöge weiter dann zum liebenden"; J. Müller "Flöge weiter dann zum lieblichen"; Rungenhagen: "Flöge hin zum lieben"
11 Abt, J. Müller "Hauchte ein kleines einzig's"; Gollmick, Marschner: "Hauchte ein kleines, ein einziges"; Hermann: "Haschte ein kleines, ein einziges"; Rungenhagen: "Haucht ein kleines, ein einzigs"
12 Marschner: "Schmeichelnde"
13 Abt, Hermann: "ich sag' es euch"; J. Müller: "ich sag's euch"
14 Abt, Gollmick, Hermann, Marschner, J. Müller: "lasst"
15 Abt, J. Müller: "weiter durch Felder und"; Marschner: "nicht wild gleich durch Flur und durch"
16 Abt: "Noch einmal"; Rungenhagen: "Hemmet doch"
17 Abt: "flüchtigen", Gollmick, Hermann, Marschner: "zornigen"
18 Abt: "Höret ihr Schelme, horcht recht"; Marschner: "Höret ihr Schelme! Doch horchet wohl"; Rungenhagen: "Hört ihr Schelm und horcht mir"
19 Abt, J. Müller, Rungenhagen: "und"
20 Abt: "ich sag' es euch"; Hermann: "ich sag's euch doch"; J. Müller: "ich sag's euch"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Der Schäfer im Mai  [sung text not yet checked]
Siehst du das Vögelein nisten im Wald? Willst du mein Weibchen sein? Werd' es doch bald! Blumen allüberall, Thauig und [frisch]1: Höre, die Nachtigall Singt im [Gebüsch]2! Früh, wenn der Morgen graut, Treibe ich aus, [Suche]3 der lieben Braut Blumen zum Strauß. Liebchen im Wiesenthal Harret auf mich: Pfingsten wird auch einmal, Bräut'gam bin ich!
Authorship:
- possibly by Fr. Lange , no title
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View original text (without footnotes)Confirmed with Das deutsche Volkslied. Textausgabe -- Band I, 4. Auflage, Berlin-Lichterfelde: Hugo Bermühler. Song no. 189, 1915, page 56. No text author is identified in this publication, nor any composers who set this to music.
1 Nicolai: "mild"2 Nicolai: "Gefild"
3 Nicolai: "Bringe"
Research team for this page: Bertram Kottmann , Dr. Gerrit den Hartogh , Melanie Trumbull