Nicht ein Flügelschlag ging durch die Welt, Still und blendend lag der weiße Schnee. Nicht ein Wölklein hing am Sternenzelt, Keine Welle schlug im starren See. Aus der Tiefe stieg der Seebaum auf, Bis sein Wipfel in dem Eis gefror; An den Ästen klomm die Nix' herauf, Schaute durch das grüne Eis empor. Auf dem dünnen Glase stand ich da, Das die schwarze Tiefe vor mir schied; Dicht ich unter meinen Füßen sah Ihre weiße Schönheit, Glied um Glied. Mit ersticktem Jammer tastet' sie An der harten Decke her und hin, Ich vergeß' das dunkle Antlitz nie, Immer, immer liegt es mir im Sinn.
Sechs Lieder , opus 39
by Robert Gund (1865 - 1927)
1. Winternacht  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Winternacht", appears in Neuere Gedichte, in Jahreszeiten
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Winter night", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "On n'entend pas un chant d'oiseau au monde", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
2. Im Zimmer  [sung text not yet checked]
Herbstsonnenschein. Der liebe Abend blickt so still herein. Ein Feuerlein rot Knistert im Ofenloch und loht. So, mein Kopf auf deinen Knie'n, So ist mir gut. Wenn mein Auge so in deinem ruht, Wie leise die Minuten zieh'n.
Authorship:
- by Johannes Schlaf (1862 - 1941), first published <<1902
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "A la cambra", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "In the chamber", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Dans la chambre", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Nella stanza", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "No quarto", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
3. Das Schifflein  [sung text not yet checked]
Ein Schifflein ziehet leise Den Strom hin seine Gleise. Es schweigen, die drin wandern, [Denn]1 keiner kennt den Andern. Was zieht hier aus dem Felle Der braune [Weidgeselle]2? Ein Horn, das sanft [erschallet]3; Das Ufer [widerhallet]4. Von seinem Wanderstabe Schraubt jener Stift und Habe, Und mischt mit Flötentönen Sich in des Hornes Dröhnen. Das Mädchen saß so blöde, Als fehlt' ihr gar die Rede, Jetzt stimmt sie mit Gesange Zu Horn und [Flötenklange]5. Die [Rudrer]6 auch sich regen [Mit taktgemäßen]7 Schlägen. Das Schiff hinunter flieget, Von Melodie gewieget. Hart stößt es auf am Strande, Man trennt sich in die Lande: Wann treffen wir uns, Brüder? Auf einem Schifflein wieder?
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Das Schifflein", appears in Balladen und Romanzen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La barqueta", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het scheepje", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The little ship", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le petit bateau", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Gianni Franceschi) , "La barchetta", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Uhlands Werke, Erster Teil, Gedichte, herausgegeben von Adalbert Silbermann, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., [no year], page 144.
Note: Josephine Lang composed two different unpublished settings of this text, neither of which is dated. The setting with only one manuscript has been designated "first setting" and the one with four manuscript versions has been designated "second setting." In the first setting the last line of stanza 5 is not in the score, although there vocal notes to which it could fit. For the second setting, footnotes have been provided for V4 only.
1 error in Lang (both settings): "Den"2 in some versions of Uhland: "Waldgeselle" or "Waidgeselle"; Lang, Mendelssohn, and Schumann: "Waidgeselle")
3 Lang (first setting): "erschallt", but correct when text is repeated
4 some versions of Uhland : "wiederhallet"; Lang (first setting): "wiederhallet", but "wiederhallt" when text is repeated; Lang (second setting): "wiederhallt", but "wiederhallet" when text is repeated
5 Lang (first setting): "Flöten Klange"
6 in some versions of Uhland: "Schiffer"; Lang (both settings), Mendelssohn: "Ruder"
7 Lang (both settings): "Mit Tackt gemäß'gen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Volksweise  [sung text not yet checked]
Mich rührt so sehr böhmischen Volkes Weise, schleicht sie ins Herz sich leise, macht sie es schwer. Wenn ein Kind sacht singt beim Kartofeljäten, klingt dir sein Lied im späten Traum noch der Nacht. Magst du auch sein weit über Land gefahren, fällt es dir doch nach Jahren stets wieder ein.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Volksweise", appears in Erste Gedichte, in Larenopfer
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Sämtliche Werke, Band I, Frankfurt am Main : Insel-Verlag, 1955, p.39
Research team for this page: Peter Donderwinkel , Joost van der Linden [Guest Editor]
6. Die widerspenstige Braut  [sung text not yet checked]
Ich eß' nicht gerne Gerste, Steh auch nicht gern früh auf, Eine Nonne soll ich werden, Hab keine Lust dazu; Ei so wünsch ich dem Des Unglücks noch so viel, Der mich armes Mädel Ins Kloster bringen will. Die Kutt ist angemessen, Sie ist mir viel zu lang, Das Haar ist abgeschnitten, Das macht mir angst und bang; Ei so wünsch ich dem Des Unglücks noch so viel, Der mich armes Mädel Ins Kloster bringen will. Wenn andre gehen schlafen, So muß ich stehen auf, Muß in die Kirche gehen, Das Glöcklein leiten tun; Ei so wünsch ich dem Des Unglücks noch so viel, Der mich armes Mädel Ins Kloster bringen will.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]