Der Vogel steigt, ein [verkörpertes]1 Lied, hell klingend gen Himmel dahin es ihn zieht, und selig wirbelt er in den Höh'n: die Welt [ist]2 schön! Der Strahl des Morgens [erweckt]3 die Blum', aufschließt sie ihr duftendes Heiligtum, aus offenem Kelche die Düfte weh'n: die Welt [ist]2 schön! Im flüssigen Silber, im schimmernden Bach, eilt flüchtig die Welle der Welle nach; sie netzen [das]4 Ufer mit sanftem Getön: die Welt [ist]2 schön! Was stehst du, Mensch, mit finsterem Blick, und schaust in die [finstere]5 Brust zurück? O wolle den Jubel doch ringsum seh'n: Die Welt ist so schön!
Sechs deutsche Lieder , opus 23
by (Wilhelm) Bernhard Molique (1802 - 1869)
1. Ermunterung  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Karl Egon Ebert (1801 - 1882), "Ermunterung"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Karl Egon Ebert, Dichtungen, 1. Bd., Praha, 1828, page 44.
1 Vesque von Püttlingen: "lebendes"2 Vesque von Püttlingen: "ist so"
3 Vesque von Püttlingen: "erwecket"
4 Vesque von Püttlingen: "die"
5 Vesque von Püttlingen: "finst're"
Research team for this page: Michael Leinert , Johann Winkler
2. Zu dir  [sung text checked 1 time]
Zu dir, zu dir, du meiner Seele Seele
zieht mich geheimnisvoll das Herz,
und welche Bahnen sich mein Geist erwähle,
Dein Bild umschwebt mich allerwärts,
dass Lust und Schmerz
sich wunderbar in meiner Brust vermähle.
Zu dir, zu dir, du meines Lebens Leben
lockt mich ein unnennbarer Drang!
Es tönt das Lied, die gold'nen Saiten beben,
auf leisem Flug schwebt der Gesang;
doch Wort und Klang,
sie dienen nur, dich preisend zu erheben.
[ ... ]
Zu dir, zu dir, die ewig du die Meine,
riss mich die Glut der Leidenschaft,
und was mir auch im Leben noch erscheine,
ich habe aller Bande mich entrafft.
Mit voller Kraft
umfass' ich dich, zum letzten Hauch der Deine!
Authorship:
- by Wilhelm, Freiherr von Marsano (1797 - 1871)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Warum so fern  [sung text not yet checked]
Warum bist du so ferne? O mein Lieb! Es leuchten mild die Sterne O mein Lieb! Der Mond will schon sich neigen In seinem stillen Reigen. Gute Nacht, mein süßes Lieb, [O mein Lieb!]1 Es rauschen sanft die Wogen, O mein Lieb! [Gleich ihnen]2 fortgezogen, [Bist du,]3 Lieb! Ich wandle [stumm]4 im Haine Und klag's dem Mondenscheine. Gute Nacht, mein süßes Lieb! [O mein Lieb!]1 Es regen sich im Herzen, O mein Lieb! Die [alten, bösen]5 Schmerzen, O mein Lieb! Sie freuen und sie kränken, Denn ich muß dein gedenken, [Du fernes, süßes Lieb!]1 [O mein Lieb!]1
Authorship:
- by Oskar Ludwig Bernhard Wolff (1799 - 1851), "In der Ferne"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with O. L. B. Wolff, Schriften I. Romane, Novellen und Erzählungen., Band XIV Gedichte und poetische Uebersetzungen, Jena: Druck und Verlag von Friedrich Mauke, 1843, page 104.
1 Marschner: " Gute Nacht, mein süßes Lieb!"2 Banck: "Ach! du bist"; Marschner: "Auch du bist"
3 Banck, Marschner: "O mein"
4 Marschner: "still"
5 Marschner: "bittersüßen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
4. Ständchen  [sung text not yet checked]
Zur Stunde der Gespenster -- Wie ich einsam wach; Der Tauwind streift an's Fenster, Es rieselt leis vom dach. Geliebte Schatten nicken, Umschweben mich und nahn, Mit längst erloschnen Blicken Sehn sie mich fragend ein. Aus längst verstummtem Munde Grüßt sanfter Liebeshauch, Weckt längst verklungne Kunde In tiefster Seele auch. Da schmilzt die starre Rinde, In der das Herz geklopft, Von feuchten Wimpern linde Verschwiegne Träne tropft. Zur Stunde der Gespenster -- Wie bin ich einsam wach; Der Tauwind streift an's Fenster, Es rieselt leis vom Dach.
Authorship:
- by Ernst Scherenberg (1839 - 1905), "Um Mitternacht"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Es ist bestimmt in Gottes Rath  [sung text not yet checked]
Es ist bestimmt in Gottes Rath, [Daß man, was man am liebsten hat, Muß meiden]1; Wiewohl [nichts in dem]2 Lauf der Welt Dem Herzen ach! so sauer fällt, Als Scheiden! ja Scheiden! So dir geschenkt ein Knösplein was, So thu' es in ein Wasserglas, -- Doch wisse: Blüht morgen dir ein Röslein auf, Es welkt wohl [noch]3 die Nacht darauf; Das wisse! ja wisse! Und hat dir Gott ein Lieb bescheert, Und hältst du sie recht innig werth, Die Deine -- [Es werden wohl acht Bretter seyn, Da legst du sie, wie bald! hinein]4; Dann weine! ja weine! Nur mußt du mich auch recht verstehn, Ja, recht verstehn! Wenn Menschen auseinandergehn, [So]5 sagen sie: auf Wiedersehn! Ja Wiedersehn!
Authorship:
- by Ernst Freiherr von Feuchtersleben (1806 - 1849), no title, appears in Gedichte, in Nach altdeutscher Weise, no. 1, first published 1836
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Bij het afscheid te zingen", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John H. Campbell) , "It is certain in God's wisdom", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Au revoir à chanter", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ernst Freiherrn von Feuchtersleben , Stuttgart und Tübingen: in der J.G. Cotta’schen Buchhandlung, 1836, page 5
1 Busoni, Mendelssohn, Schumann: "Daß man vom Liebsten, was man hat, / Muß scheiden"2 Busoni, Mendelssohn, Schumann: "doch Nichts im"
3 Mendelssohn, Schumann: "schon"
4 Backer-Grøndahl: "Es wird nur wenig Zeit wohl sein / Da lässt sie dich so ganz allein" ; Mendelssohn: "Es wird wohl wenig Zeit um sein, / Da läßt sie dich so gar allein" ; Schumann: "Es wird wohl wenig Zeit nur sein, / Da lasst sie dich so gar allein"
5 Busoni: "Dann"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Nicht frage mich  [sung text not yet checked]
Nicht frage mehr, was mich bewegt, Was mir das Auge füllt mit Thränen! Denn wie dieß Herz auch liebend schlägt- Et ist vergebens doch sein Sehnen. Es duldet still, bis daß es bricht, Drum frage nicht! -- o frage nicht! Kein Wort verrathe dir, kein Blick -- Was mir im tiefster Seele glühet! Nichts störe deiner Liebe Glück, Ob mir auch keine Freude blühet! Still liebt mein Herz, bis daß es bricht -- Drum frage nicht! o frage nicht! Und ob auch du mich hier verkennst, Auch du -- gelauscht vom falschen Scheine -- Den trotzig-wilden Geist mich nennst, Nicht ahnend, daß ich einsam -- weine. Still bleibt dieß Herz, ob es auch bricht, Drum frage nicht! -- o frage nicht! Doch wenn ich fern und unbeklagt Des Grames Ziel, mein Grab gefunden Und kaum Erinn'rung dir noch sagt Von dem, der früh dahingeschwunden, Dann künde [dir es]1 Lied und Bild: «Du warst es, die sein Herz erfüllt!«
Authorship:
- by Ludwig Peter August Burmeister (1804 - 1870), as Johann Peter Lyser, "Frage nicht!", first published 1833
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View original text (without footnotes)1 Proch: "es mein"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]