Brich eine Ros' im Garten, Mein Lieb, [und gib sie mir]1, Ich will mit Rosenliedern Dir dankbar sein dafür. Pflück' eine reife Traube, Mein Lieb, [an dem Spalier]1, Ich will zu Füßen sinken Und danken dir dafür. Die Rose will ich pflegen, Mein Lieb, sie spricht von dir, Vom frischen Blumenleben, Von Jugend, Huld, und Zier. Die [Traube laßt]2 uns theilen, Mein Lieb, sie spricht von mir, Vom [Sang]3, der mich belebet, Tönt er entzückt von dir.
Sechs Lieder umd Gesänge , opus 27
by Karl Heinrich Carsten Reinecke (1824 - 1910)
1. Rose und Traube  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Johann Baptist Rousseau (1802 - 1867), "Rose und Traube", appears in Spiele der Muse
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View original text (without footnotes)Confirmed with Spiele der Muse von Joh. Bapt. Rousseau, Zweite stark vermehrte Ausgabe, Frankfurt am Main, in der Brönner'schen Buchhandlung, 1829, page 64.
1 Reinecke: "und gieb sie mir". Note: "gieb" is an older spelling of "gib"2 Reinecke: "Traube, die lass' "
3 Reinecke: "Sange"
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2. Hör' ich ein Waldhorn klingen  [sung text not yet checked]
Hör' ich ein Waldhorn klingen Durch das Gebirge hin, Ich zöge dann so gerne Wohl in die blaue Ferne Zu einer Jägerin. [Im dunklen Tannenwalde]1, Da steht des Försters Haus, Im [tiefen]2 Wald verborgen. Da schaut [am frühen]3 Morgen [Das]4 Töchterlein heraus. Der Vater und die Tochter, Die machen Alles wund, Der Vater [schießt die]5 Hirschlein, Die Tochter trifft die Bürschlein Tief in des Herzens Grund.
Authorship:
- by August Schnezler (1809 - 1853), "Waldhornruf", appears in Gedichte, in 1. Wolken und Sterne der Jugendzeit (1828-1838), in Waldblätter, no. 4, first published 1833
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
First published in Morgenblatt für gebildete Leser, 1833.
Confirmed with August Schnezler, Gedichte, Zweite, vermehrte Ausgabe, Karlsruhe: Druck und Verlag von Creuzbauer und Hasper, 1846, page 44.
1 Pfitzner: "Im tiefen Wald verborgen"2 Gade: "grünen"
3 Pfitzner: "an jedem"
4 Pfitzner: "Sein"
5 Pfitzner: "trifft das"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Harry Joelson
3. Thurmwächter‑Lied  [sung text not yet checked]
Am [gewaltigen]1 Meer In der Mitternacht, Wo der Wogen Heer An die Felsen kracht, Da schau' ich vom [Turme]2 hinaus. Ich erheb' einen Sang Aus [starker]3 Brust Und mische den Klang In die wilde Lust, In die Nacht, in den Sturm, in den Graus. Dringe durch, dringe durch [Recht]4 freudenvoll, Mein Lied, von der Burg In das Sturmgeroll, Verkünd' es [weit]5 durch die Nacht, Wo [schwanket]6 ein Schiff Durch die Fluth entlang, Wo schwindelt am Riff Des [Wanderers]7 Gang: Daß [oben ein Mensch hier]8 wacht: Ein kräftiger Mann, Recht frisch bereit, Wo er helfen kann, [Zu wenden das]9 Leid Mit Ruf, mit Leuchte, mit Hand. Ist zu schwarz die Nacht, Ist zu fern der Ort, Da schickt er mit Macht Seine Stimme fort Mit Trost über See und Land. Wer auf Wogen schwebt, [Sehr]10 leck sein Kahn, Wer im Walde bebt, Wo sich Räuber nah'n, Der [denke]11: Gott hilft wohl gleich. Wen das wilde Meer Schon hinunter schlingt, Wem des Räubers Speer In die Hüfte dringt, Der [denkt']12 an das Himmelreich.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), title 1: "Thurmwächterlied", title 2: "Turmwächterlied"
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Geschichte der deutschen Literatur mit ausgewählten Stücken aus den Werken der vorzüglichsten Schriftsteller von Heinrich Kurz, Dritter Band, Leipzig, Druck und Verlag von V. G. Teubner, 1859, page 189.
1 Banck: "gewalt'gen"2 Banck: "Turm"
3 Banck: "voller"
4 Banck: "So"
5 Banck: "laut"
6 Gade: "wanket"
7 Banck: "Wand'rers"
8 Banck: "hier oben ein Mensch noch"
9 Gade: "Abzuwenden"
10 Banck: "Schon"
11 Banck: "denkt"
12 Banck: "denk'"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
4. Der Gondolier  [sung text not yet checked]
Fahr' mich hinüber, junger Schiffer, Nach dem Rialto fahre mich! Sieh'! dieses Halsband nimm zum Lohne; Ich hab' es längst bestimmt für Dich. -- Der Schiffer spricht: "Nein, Gianetta! Der Lohn ist wahrlich gar zu klein, Und soll ich Dich hinüber fahren, So kann's um diesen Preis nicht seyn." Fahr' mich hinüber, junger Schiffer! Ich weiß ein wunderlieblich Lied; Das sing' ich Dir, indeß die Gondel Dahin auf leichter Welle zieht. -- Der Schiffer sprach: "Nein, Gianetta! Ich fahre nicht für solchen Lohn, Was hülfe mir Dein schönstes Liedchen? Der süße Klang ist schnell entfloh'n." Fahr' mich hinüber, junger Schiffer! Und nimm das Beste, was ich hab', Den Rosenkranz, den mir der Bischof Am letzten Ostertage gab. -- Der Schiffer sprach: "Nein, Gianetta! Dein Rosenkranz genügt mir nicht; Hast Du nichts Bess'res mir zu geben, Du holdes Engelsangesicht?" Doch seh' ich jetzt die Gondel schwimmen Hin über die bewegte Fluth, Und drinnen sitzt mit Gianetta Der Schiffer froh und wohlgemuth. Sie landen an, und Gianetta, Sie eilte schnellen Schritt's davon. Was hat dem Schiffer sie gegeben? Er war zufrieden mit dem Lohn! --
Authorship:
- by Wilhelm Wagner (flourished 1826-1843), "Der Gondelier "
Based on:
- a text in French (Français) by Casimir Delavigne (1793 - 1843), "Le Gondolier", appears in Derniers chants, poèmes et ballades sur l'Italie, first published 1833
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Confirmed with Auswahl von Gedichten der neueren französischen Poesie nach Victor Hugo, P. J. Beranger, Cas. Delavigne, Alph de Lamartine u A. übersetzt von Wilhelm Wagner, Frankfurt am Main, bei Siegmund Schmerber, 1835, pages 159-160.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Edelkönigs Kinder  [sung text not yet checked]
Es waren zwei Königskinder, Die hatten einander so lieb, Sie konnten beisammen nicht kommen, Das Wasser war viel zu tief. Lieb Herze, kannst du nicht schwimmen? Lieb Herze so [schwimm]1 zu mir; [Drei]2 Kerzen will ich [aufstecken]3, Und die sollen leuchten dir. Da saß eine falsche Nonne, Die thät, als wenn sie schlief, [Sie]4 thät die Kerzen auslöschen, Der Jüngling ertrank so tief. Sie schwang sich um ihren Mantel, Und sprang wohl in die See. Ade! Mein Vater und Mutter, Ihr seht mich nun nicht meh'! Da hört man Glocken läuten, Da hört man Jammer und Noth; Da liegen zwei Königskinder, Die sind all beide todt.
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) from Volkslieder (Folksongs) , "Die Königskinder"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Il y avait deux enfants de roi", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Zumpe: "schwimme"
2 Zumpe: "Zwei"
3 Zumpe: "anzünden"
4 Zumpe: "Die"
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Johann Winkler
6. Der Ritter vom Rhein  [sung text not yet checked]
Ich weiss einen Helden von seltener Art so stark und so zart das ist die Blume der Ritterschaft das ist der erste an Milde und Kraft, so weit auf des Vaterlands Gauen die Sterne vom Himmel schauen In goldener Rüstung geht der Gesell das funkelt so hell! Und ob ihm auch mancher zum Kampfe sich gestellt weiss keinen, den er nicht endlich gefällt; er machte noch allen zu schaffen mit seinen feurigen Waffen Doch wo es ein Fest zu verherrlichen gilt wie ist er so mild! Er naht, und die Augen der Gäste erglühn und der Sänger greift in die Harfe kühn, und selbst die Mädchen im Kreise sie küssen in heimlicher Weise O komm, du Blume der Ritterschaft voll Milde und Kraft Tritt ein in unsern vertraulichen Rund und wecke den träumenden Dichtermund und führ uns beim Klange der Lieder die Freude vom Himmel hernieder Er kam zur Welt auf sonnigem Stein hoch über dem Rhein wie er geboren, da jauchzt' überall im Lande Trompeten- und Paukenschall, da wehten von Burgen und Hügeln die Fahnen mit lustigen Flügeln.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
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