Stand ein Röslein wunderschön am Bach im grünen Schatten; gar viele taten vorübergeh'n, die Röslein gerne hatten. Das Röslein war kein Schaugericht, sie gingen bei und [sahen es]1 nicht. [Wer sich solch]2 ein Röslein suchen will, der findet es nimmer, es blühet gar still.
Sechs Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte
by Xaver Pentenrieder (1813 - 1867)
1. Lied aus dem Alpenröslein  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Franz Ignatz Holbein, Elder von Holbeinsberg (1797 - 1855), no title, appears in Das Alpen-Röslein, das Patent und der Shawl
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View original text (without footnotes)Confirmed with Das Alpen-Röslein, das Patent und der Shawl, Schauspiel in drei Abtheilungen von Holbein, Pest, 1822.
1 Pentenrieder: "sahen's"2 Pentenrieder: "Wer solch"
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2. Der Jüngling am Bache  [sung text checked 1 time]
An der Quelle saß der Knabe, Blumen wand er sich zum Kranz, [Und]1 er sah sie fortgerissen Treiben in der Wellen Tanz. Und so [fliehen]2 meine Tage Wie die Quelle rastlos hin! Und so [bleichet]3 meine Jugend, Wie die Kränze schnell verblühn! Fraget nicht, warum ich traure In des Lebens Blüthenzeit! Alles freuet sich und hoffet, Wenn der Frühling sich erneut. Aber [diese]4 tausend Stimmen Der erwachenden Natur Wecken in dem tiefen Busen Mir den schweren Kummer nur. Was [soll]5 mir die Freude frommen, Die der schöne Lenz mir beut? Eine nur ists, die ich suche, Sie ist nah [und]6 ewig weit. Sehnend breit ich meine Arme Nach dem theuren Schattenbild, Ach ich kann es nicht erreichen, Und das Herz [bleibt]7 ungestillt! Komm herab, du [schöne Holde]8, Und verlaß dein stolzes Schloß! Blumen, die der Lenz geboren, Streu ich dir in deinen Schoß. Horch, der Hain erschallt von Liedern Und die Quelle rieselt klar! Raum ist in der kleinsten Hütte Für ein glücklich liebend Paar.
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Der Jüngling am Bache", written 1803, first published 1805
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El jovencell al rierol", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De jongeman bij de beek", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The youth by the stream", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'adolescent près du ruisseau", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il giovanetto al ruscello", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friederich Schiller, Zweiter Theil, Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage, Leipzig, 1805, bei Siegfried Lebrecht Crusius, pages 338-340; and with Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1805. Herausgegeben von Huber, Lafontaine, Pfeffel und anderen. Tübingen in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, pages 1-2.
1 Pentenrieder: "Doch"2 Pentenrieder: "schwinden"
3 Schiller (Taschenbuch für Damen): "welket"
4 omitted by Schubert (only in D. 30)
5 Pentenrieder: "kann"
6 Pentenrieder: "doch"
7 Schubert (only in D. 30): "ist"
8 Pentenrieder: "holde Schöne"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Die Ungläubige  [sung text checked 1 time]
Mutter sprach: „Lässt du dich küssen, wird sogleich schwarz dein Gesicht!” [Gar zu gerne wollt' ich's]1 wissen, [sollt' ich's glauben]2 oder nicht? Gestern [Abend]3 - ach, wer dachte, dass der Fritz so böse ist - als ich mit ihm [scherzt' und lachte]4, hat er plötzlich mich geküsst. Mir verging vor Schreck [die Sprache]5, weinend, mein Gesicht zu seh'n, lief ich [eilig]6 nach dem Bache, doch es war noch weiß und schön! [Manchen Kuss noch ließ ich rauben, weiß blieb immer mein Gesicht; drum muss man nicht alles glauben, wenn es auch die Mutter spricht.]7
Authorship:
- by Emil Jacobi
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View original text (without footnotes)1 Pentenrieder: "Gar gern möcht' ich nur"
2 Pentenrieder: "ob es wahr ist"
3 Pentenrieder: "Abends"
4 Pentenrieder: "scherzte, lachte"
5 Pentenrieder: "der Atem"
6 Pentenrieder: "eiligst"
7 Pentenrieder:
Drum muss man nicht alles glauben wenn es auch die Mutter spricht. Manchen Kuss noch ließ ich rauben, weiß blieb immer mein Gesicht.
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4. Zum Drama: Der Mulatte  [sung text checked 1 time]
Weiße Blume, hier geboren, da dich darf kein Schwarzer lieben, muss ich von der Welt nun scheiden, weil mir nichts mehr ist geblieben. Lebe wohl, du süße Herrin, der zu Lieb' ich viel ertragen; meine Schande, meine Liebe will ich nun den Sternen klagen und im herben bitter'n Leid dann sterben.
Authorship:
- by Karl Gottfried Theodor Winkler (1775 - 1856), as Theodor Hell, no title, appears in Der Mulatte. Lustspiel in 3 Aufzügen nach Melesville und Beauvoir
Based on:
- a text in French (Français) by Eugene-Auguste Roger de Bully (1806 - 1866), as Roger de Beauvoir, appears in Le Chevalier de Saint-Georges [text unavailable] and by Anne-Honoré-Joseph Duveyrier de Mélésville, Baron (1787 - 1865), as Mélésville, appears in Le Chevalier de Saint-Georges [text unavailable]
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Confirmed with Dramatisches Vergissmeinnicht auf das Jahr 1841 aus den Gärten des Auslandes nach Deutschland verpflanzt von Theodor Hell, 18. Bd. Dresden und Leipzig, 1841.
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5. Jugendtraum  [sung text checked 1 time]
In der Knospe tief verschlossen schläft die Blum' und träumt so schön von des Lenzes hoher Wonne dort auf lichten Felsenhöh'n. Und sie dehnt sich, wächst und schwillet, bis die dunkle Hülle bricht, grüßt beim ersten Morgenstrahle wonnevoll das erste Licht. Aber [weh]1! Des Mittags Gluten sengen heiß das Duftgebild'! Aber weh! Die Stürme toben um die Zarte rauh und wild! Weh! Die Träume sind zerstoben in des Lebens wildem Tanz, und entblättert steht die Arme in der Abendsonne Glanz. Herz, mein Herz, du bist die Blume, einst so frisch [und kraftdurchglüht]2, doch wie bald warst du entblättert! Herz, dein Lenz [hat abgeblüht]3!
Authorship:
- by Johann Baptist Vogl (1818 - 1866), "Jugendtraum"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Johann Baptist Vogl, Bamberg, 1846.
1 Pentenrieder: "ach"2 Pentenrieder: "so jugendgrün"
3 Pentenrieder: "wird nimmer blüh'n"
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