by Ludwig Bechstein (1801 - 1860)
Der fromme Ritter
Language: German (Deutsch)
Es reitet ein Ritter durch Nacht und Graus nach seinem sicher'n Felsenhaus. Des Weges ist er kundig gut, gar manchen Tag er ihn reiten tut. Über'n Gottesacker sein Ross ihn trägt, und nimmer hat Furcht sein Herz bewegt. Und wenn er über den Totenhof zieht, da singt er leis' ein frommes Lied: "Aus der Tiefe ruf' ich, Herr, zu dir, gib Frieden allen, die schlummern hier." — Und einstmals ängstlich der Ritter sprengt rasch über den Friedhof, vom Feind bedrängt. "Aus der Tiefe ruf' ich, Herr, zu dir! Gib Schutz vor meinen Verfolgern mir!" Da sind die Toten all' erwacht, da steigt's empor aus der Gräber Nacht. Die Toten schwingen wild die Wehr, und Schrecken bannt der Verfolger Heer. Sie sind vom starren Entsetzen stumm, sie wenden zur schnellsten Flucht sich um. Die Toten hielten dem Ritter zu, der oft gebetet für ihre Ruh'. Der fromme Ritter durch Nacht und Graus kam sicher nach seinem Felsenhaus.
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Confirmed with Gedichte von Ludwig Bechstein, Frankfurt am Main, 1836.
Text Authorship:
- by Ludwig Bechstein (1801 - 1860), "Der fromme Ritter" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Anton Meyer (1780 - 1854), "Der fromme Ritter", published 1850 [ voice and piano ], Mainz, Schott [sung text checked 1 time]
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