by Friedrich Wilhelm August Schmidt (1764 - 1838)
Waldlied
Language: German (Deutsch)
Ich war dem Walde stets so gut, Den wilden Nelken drinnen, Dem Heugeruch, der Vogelbrut, Der Bienlein Fleiß und Minnen; Ich sah so gern bergab bergan Die Halm' im Winde wallen; Der Kienast mit dem Schwamme dran Hat mir sogar gefallen. Ach wenn ich sonst so einsam schlich, Ins kühle Moos mich streckte, Und mit den niedern Zweigen mich Vor Sonnenschein bedeckte, Um rund umher von ihrem Kraut Erdbeeren abzuessen: -- O Wald! das sing' und sag' ich laut: Ich werd' es nie vergessen! Nun aber wird mir in dem Wald So seltsam angst und bange; Aus keinem Finkenliede schallt Mir Freud' auf meinem Gange. Die Nelken blühen immerfort; Wer aber mag sie sehen? Und meinetwegen mögen dort Zehntausend Beeren stehen. Das macht die schmucke Schäferinn, Die jüngst hier Erdbeern pflückte! Es will mir gar nicht aus dem Sinn, Wie freundlich sie mir nickte! O kannst du mir nicht Einen Kuß, Du guter Wald erwerben? Dort kommt sie her; ich muß, ich muß Sie küßen, oder sterben!
Confirmed with Musenalmanach für 1785, ed. by Voss und Goeking, Hamburg, Carl Ernst Bohn, 1785, pages 98-99.
Authorship:
- by Friedrich Wilhelm August Schmidt (1764 - 1838), "Waldlied", first published 1785 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- [ None yet in the database ]
Settings in other languages, adaptations, or excerpts:
- Also set in Danish (Dansk), a translation by Knud Lyne Rahbek (1760 - 1830) ; composed by Friedrich Ludwig Æmelius Kunzen.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2019-12-12
Line count: 32
Word count: 166