Lire, lire, leia,
schlaf, mein Kindelein,
auf den Bergen droben,
die den Schöpfer loben,
spielt der Sonnenschein.

Lire, lire, leia,
hell erglänzt der Strom,
sendet seine Lichter,
Engensangesichter,
auf zum Himmelsdom.

Lire, lire, leia,
leise weht ein Ton;
übers Wasser gleitet
gotteshauchgeleitet
eine Prozession.

Lire, lire, leia,
klagt das Glöckelein,
klingt so schwer und traurig,
ahnungsvoll und schaurig
in das Herze mein.

Lire, lire, leia,
steht ein Kreuz am Bug,
winkt als dunkles Zeichen
mir, der Schmerzensreichen,
die den Heiland trug.

Lire, lire, leia,
weißt noch nichts, mein Kind.
Deiner Stirn Gedanken
hinter Lockenranken
weiße Lilien sind.

Lire, lire, leia,
schlaf, mein Jesulein.
Auf den Bergen droben,
die den Schöpfer loben,
spielt der Sonnenschein.