by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Mein Leben hat das gleiche Kleid und...
Language: German (Deutsch)
Mein Leben hat das gleiche Kleid und Haar wie aller alten Zaren Sterbestunde. Die Macht entfremdete nur meinem Munde, doch meine Reiche, die ich schweigend runde, versammeln sich in meinem Hintergrunde und meine Sinne sind noch Gossudar. Für sie ist beten immer noch: erbauen, aus allen Maßen bauen, daß das Grauen fast wie die Größe wird und schön, – und: jedes Hinknien und Vertrauen (daß es die andern nicht beschauen) mit vielen goldenen und blauen und bunten Kuppeln überhöhn. Denn was sind Kirchen und sind Klöster in ihrem Steigen und Erstehn als Harfen, tönende Vertröster, durch die die Hände Halberlöster vor Königen und Jungfraun gehn.
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Das Stundenbuch, in 1. Das Buch vom mönchischen Leben , no. 52 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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