by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Du bist der Alte, dem die Haare
Language: German (Deutsch)
Du bist der Alte, dem die Haare von Ruß versengt sind und verbrannt, du bist der große Unscheinbare mit deinem Hammer in der Hand. Du bist der Schmied, das Lied der Jahre, der immer an dem Amboß stand. Du bist, der niemals Sonntag hat, der in die Arbeit Eingekehrte, der sterben könnte überm Schwerte, das noch nicht glänzend wird und glatt. Wenn bei uns Mühle steht und Säge und alle trunken sind und träge, dann hört man deine Hammerschläge an allen Glocken in der Stadt. Du bist der Mündige, der Meister, und keiner hat dich lernen sehn; ein Unbekannter, Hergereister, von dem bald flüsternder, bald dreister die Reden und Gerüchte gehn.
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Das Stundenbuch, in 2. Das Buch von der Pilgerschaft, no. 13 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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