by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Gerüchte gehn, die dich vermuten
Language: German (Deutsch)
Gerüchte gehn, die dich vermuten, und Zweifel gehn, die dich verwischen. Die Trägen und die Träumerischen mißtrauen ihren eignen Gluten und wollen, daß die Berge bluten, denn eher glauben sie dich nicht. Du aber senkst dein Angesicht. Du könntest den Bergen die Adern aufschneiden als Zeichen eines großen Gerichts; aber dir liegt nichts an den Heiden. Du willst nicht streiten mit allen Listen und nicht suchen die Liebe des Lichts; denn dir liegt nichts an den Christen. Dir liegt an den Fragenden nichts. Sanften Gesichts siehst du den Tragenden zu.
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Das Stundenbuch, in 2. Das Buch von der Pilgerschaft, no. 14 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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