by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
So möcht ich zu dir gehn: von fremden...
Language: German (Deutsch)
So möcht ich zu dir gehn: von fremden Schwellen Almosen sammelnd, die mich ungern nähren. Und wenn der Wege wirrend viele wären, so würd ich mich den Ältesten gesellen. Ich würde mich zu kleinen Greisen stellen, und wenn sie gingen, schaut ich wie im Traum, daß ihre Kniee aus der Bärte Wellen wie Inseln tauchen, ohne Strauch und Baum. Wir überholten Männer, welche blind mit ihren Knaben wie mit Augen schauen, und Trinkende am Fluß und müde Frauen und viele Frauen, welche schwanger sind. Und alle waren mir so seltsam nah, – als ob die Männer einen Blutsverwandten, die Frauen einen Freund in mir erkannten, und auch die Hunde kamen, die ich sah.
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Das Stundenbuch, Leipzig: Insel-Verlag, 1918, pages 73-74.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Das Stundenbuch, in 2. Das Buch von der Pilgerschaft, no. 28 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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