by Julius Rodenberg (1831 - 1914)
Verloren
Language: German (Deutsch)
Es dämmert; einsam ist mein Sinn, und trüb geht der Gedanken Zug. Der Wind rauscht klagend um mich hin, die Wolken zieh'n mit schwerem Flug. Die Bäume leise schauern, die Berge steh'n in Flor; ach, Erd' und Himmel trauern, seitdem ich dich verlor. Wohl lag der Himmel sonntagshell wohl grünte Wald und Feld im Mai, der Sprosser sang, es rauscht' der Quell, doch das ist alles längst vorbei. Die Sonne sank im Walde, es schwieg der Vöglein Chor, bleich wurde Tal und Halde, seitdem ich dich verlor. Mein Leben dünket mich ein Traum, der traurig an dem Lager wacht; der Tag verrinnt, ich weiß es kaum, ich schau' den Mond nicht in der Nacht. Doch was ich auch vergessen, eins schwebt mir ewig vor: dass ich dich einst besessen und dass ich dich verlor!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by August Lindner (1820 - 1878), "Verloren", op. 23 (4 Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte) no. 1, published 1852 [ voice and piano ], Hannover, Bachmann [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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