by Gottfried Keller (1819 - 1890)
Ich liege beschaulich
Language: German (Deutsch)
Ich liege beschaulich An klingender Quelle Und senke vertraulich Den Blick in die Welle; Ich such' in den Schäumen Weiß selbst nicht, wonach? Verschollenes Träumen Wird in mir wach. Da kommt es gefahren Mit lächelndem Munde, Vorüber im klaren Krystallenen Grunde, Das alte vertraute, Das Weltangesicht! Sein Aug' auf mich schaute Mit äth'rischem Licht. Wohin ist's geschwommen Im Wellengewimmel? Woher ist's gekommen? Vom blauenden Himmel! Denn als ich ins Weben Der Wolken geseh'n, Da sah ich noch eben Es dort vergeh'n. Ich seh' es fast immer, Wenn's windstill und heiter Und stets macht sein Schimmer Die Brust mir dann weiter; Doch wenn sein Begegnen Der Seele Bedarf, Im Stürmen und Regnen Auch seh' ich es scharf.
H. Suter sets stanza 1
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Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), no title, appears in Buch der Natur, in Am fließenden Wasser, no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hermann Suter (1870 - 1926), "Am fliessenden Wasser II", op. 22 (Vier Lieder für eine mittlere Singstimme mit Klavier) no. 3, stanza 1 [sung text checked 1 time]
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