LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,133)
  • Text Authors (19,540)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,114)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

by C. von Rappard

Kaiser Maximilian
Language: German (Deutsch) 
War einst zu Worms ein groß Turnier
vom Kaiser ausgeschrieben,
das lockt die Ritter rings herbei,
war keiner heim geblieben.
Den ganzen lieben langen Tag
man tummelte und Lanzen brach,
war abends Tanz und Zechen.

Da kam auch aus dem Frankenreich
ein Mann mit starken Wehren,
er ritt heran, als wollt er gleich
die ganze Stadt verzehren.
Ein riesengroßes Schwert er schwang,
sein Ross war sieben Ellen lang,
vier Ellen in der Höhe.

Er rief: "Wer mich im Kampf besiegt,
dem geb ich mich zu Eigen,
doch muss auch, wer mir unterliegt,
sich mir als Sklave neigen."
So harrt er sieben Tage lang,
doch keiner wollte sich den Dank
mit seiner Haut gewinnen.

Der Kaiser, den das Ding verdross
und seiner Ritter Zagen,
rief manchen tapfern Schildgenoss,
den kühnen Streit zu wagen;
doch schon die zweite Woche schwand
und keiner noch dem Ritter stand,
der immer stärker pochte.

Da ritt auf hohem, stolzen Ross
in Waffen golden helle
ein Ritter von des Kaisers Schloss
und rief: "Wohlauf, Geselle!
Heraus zum Kampf auf Spieß und Schwert,
kannst einen Dank, der Mühe wert,
mit starker Faust dir holen."

Der Riese langte von der Wand
den Eichbaum, seine Lanze,
er nahm das breite Schwert zur Hand
und ritt zum Waffentanze.
So kamen sie zum weiten Plan,
das Volk zu tausend zog heran
dem Kampfe zuzuschauen.

Die brachen aufeinander los,
zwei leuchtende Gewitter,
wie Donner kracht der Lanzenstoß,
fest saßen beide Ritter.
Und drauf die beiden Kämpen schnell
die Schwerter zogen, dass sie hell
auf Stahl und Panzer klangen!

Da zum gewaltgen Streiche schwingt
der Riese seine Wehre,
der Ritter schnell zur Seite springt,
entgeht des Hiebes Schwere
und schlägt mit einem Schlag gewandt
dem Franken ab die rechte Hand,
der sank in Schmerz zusammen.

Und an des Himmels weitem Schoß
bricht sich der Jubel wieder,
der Sieger schlägt den Helmsturz los,
das Volk sinkt dankend nieder:
Der Ritter, der mit solcher Tat
den deutschen Ruhm gerettet hat -
war Kaiser Max geheißen!

Text Authorship:

  • by C. von Rappard  [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Kaiser Maximilian", op. 173 (Vier Gesänge für Männerchor) no. 4 (1891), published 1892 [ TTBB chorus a cappella ], Leipzig, Leuckart [sung text checked 1 time]

Researcher for this page: Johann Winkler

This text was added to the website: 2020-02-14
Line count: 63
Word count: 328

Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris