by Adolph Bekk (1830 - 1906)
Im Walde
Language: German (Deutsch)
Ich weiß ein traulich Plätzchen Im Buchenwalde tief, Da fand ich jüngst mein Schätzchen, Das sanft im Grünen schlief. Es lag ihr Köpfchen holde Auf weichem Pfühl von Moos, Durch's Laub wie Regen von Golde Der Sonnenschimmer floß. Und funkelnde Lichter spielten Um ihre Elfengestalt, Und säuselnde Lüfte kühlten, Und träumerisch rauschte der Wald. Wohl glühten im Schlaf ihre Wangen, Es wehte ihr Athem so heiß Und flüsternde Worte klangen Von ihren Lippen leis. Ich lag auf den Knie'n, zu belauschen Der Liebe Orakel im Traum, Wie störte mich rings das Rauschen! Zu athmen wagt' ich kaum. Da rief ein Kuckuck helle. So tückisch hell im Busch, Ausfuhr mein Liebchen schnelle, Und war entfloh'n im Husch. Ein Brúnnlein sprang im Walde, Es war ein dunkler Ort, Dort trafen wir uns balde Und tauschten Blick und Wort. Ich hing an ihrem Munde, Der Kuckuck rief im Laub -- Wir aber waren zur Stunde Für alle Rufe taub. --
Confirmed with, Ranken. Gedichte von Adolf Bekk, Zweite Auflage, Pest, Wien, Leipzig: A. Hartleben's Verlag, 1867, pages 22-23.
Text Authorship:
- by Adolph Bekk (1830 - 1906), "Im Walde", appears in Ranken, in Erste Abtheilung, in Rebe und Rose [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Alfred Michaelis (1854 - 1914), "Im Walde", op. 26 (Fünf Waldlieder für gemischten Chor) no. 2, published 1893 [ satb chorus ], Langensalza: Beyer & Söhne [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Senior Associate Editor]
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