Runenlied
Language: German (Deutsch)
Als zum ersten Mal ich tief empfand, was ich nicht mit abgegriff'nen Worten sagen mag, da hob sich drohend im Gewitterzorn die Nacht, und der Donner mit des Hammers Macht riss durch Wolkenwände glühende Pforten, ferne Blitze zuckten lohend, brausend fuhr der Sturmwind durch das Land. Nicht der Knabe mit dem Schelmenblick, den des Südens heit'rer Glanz umleuchtet, hat im Spiele dich bezwungen; er war's nicht, der unser Los entschied. Eine Norne sang ihr Runenlied tief im Walde, wo der Nebel feuchtet, flocht in Fäden kraus verschlungen unentrinnbar dein und mein Geschick.
Text Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Mathilde von Kralik (1857 - 1944), "Runenlied", 1919 [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2025-02-25
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