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by Hugo Ball (1886 - 1927)

Legende
Language: German (Deutsch) 
Vor einem hellen Marienbild 
Spielte ein Bettlet die Geige. 
Die Vögel sangen im Herbstgefild, 
Der Tag ging schon zur Neige. 

Er spielte der Reben süße Last, 
Die hingen ihm bis zur Stirne, 
Er spielte den reifen Apfelast 
Und der Berge schneeige Firne. 

Er spielte der blauen Seen Licht, 
Die leuchteten ihm aus den Augen. 
Er sang zu der Geige und immer noch nicht 
Wollte das Lied ihm taugen. 

Da sang er den Mond und die Sterne dazu 
Die konnte er alle verschenken 
Und weinte des Waldes einsame Ruh, 
Die tät seine Geige tränken. 

Er spielte und sang und merkte kaum 
Wie Maria sich leise bewegte 
Und ihm beim Spiel ihrer Hände Schaum 
Auf die wehenden Locken legte. 

Er drehte beim Spiele sich hin und her, 
Das tönende Holz unterm Kinne. 
Er wollte, daß seine süße Mär 
In alle vier Winde zerrinne. 

Da stieg die Madonna vom Sockel herab 
Und folgte ihm auf seine Wege. 
Die gingen bergauf und gingen bergab 
Durch Gestrüpp und Dornengehege. 

Er spielte noch, als schon der Hahn gekräht 
Und manche Saite zersprungen. 
Auf Dreien spielt er die Trinität 
Auf zweien die Engelszungen. 

Zuletzt war es nur noch das heimliche Lied 
Vom eingeborenen Sohne. 
Maria deckte den Mantel auf ihn 
Darin schläft er zum ewigen Lohne.

Text Authorship:

  • by Hugo Ball (1886 - 1927), "Legende", appears in Ausgewählte Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Guus Janssen (b. 1951), "Legende", published c2006 [mezzo-soprano, viola, and piano], from Ha hu baley : sechs Lieder für Mezzosopran, Bratsche und Klavier, no. 6, Amsterdam : Donemus [
     text not verified 
    ]

Researcher for this page: Bertram Kottmann

This text was added to the website: 2015-01-25
Line count: 36
Word count: 209

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