by (Ferdinand August) Otto Heinrich, Graf von Loeben (1786 - 1825)
Vor einem heiligen Hieronymus von Dürer
Language: German (Deutsch)
Hier bin ich eigetreten, mir Frieden zu erbeten und Ruhe vor der Welt. O inniges Entzücken, von hier in Gott zu blicken, der Einsamkeit gesellt! Die Zell ist sanft und trübe, durch Fenster dringt die Liebe der Erdenlichter ein; daß er mit seiner Süße die Bücher keusch umschließe, strömt rosger Abendschein Nicht wahr, es ist, der dorten sitzt mit den klaren Worten, ein Jüngling und kein Greis. Er lebt des reinen Brotes, und auf den Kopf des Todes lächelt ein lichter Kreis. Die Tiere aus den Wüsten schlafen samt ihren Lüsten vor dieser Schwelle gern. Es ruht die Glut der Sinnen, hier quillt die Kraft aus innen, die süße Kraft des Herrn. Du sinnig, heilge Zelle, vergönn an deiner Schwelle dem Pilger fromme Ruh. Du hast, wonach er trachtet, dir quillt, wonach er schmachtet, o schließ um ihn dich zu!
Authorship:
- by (Ferdinand August) Otto Heinrich, Graf von Loeben (1786 - 1825), "Vor einem heiligen Hieronymus von Dürer" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Kaspar Schmid (1874 - 1953), "Vor einem heiligen Hieronymus von Dürer", op. 24 (Drei Lieder für Bariton und Klavier) no. 1, published 1913 [ baritone and piano ], München: Wunderhornverlag [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-09-03
Line count: 30
Word count: 140