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by Gotthard, Freiherr von Buschmann (1810 - 1888), as Eginhard

Es sinkt die Nacht zur Erde nieder
Language: German (Deutsch) 
Es sinkt die Nacht zur Erde nieder 
Und schließt der Frommen Augen zu --
Den Bösen schreckt ihr schwarz Gefieder, 
Sie hat für ihn ach -- keine Ruh'.

Darum, als auf die Kerkermauern 
Ihr dunkler Schatten sich gestreckt,
Ward aus des Schweigens düstern Schauern 
Ein wildes Toben d'rin geweckt.

Der Räuber an der Zelle Stäben
Wie klirrt er dort so schrecklich wild, --
Hier stöhnt um sein verlornes Leben
Ein Jüngling -- später Reue Bild.

Die Kindesmörderin am Gitter 
Lallt wahnsinnsleis' ein Wiegenlied,
Schreit auf, so gellend dann, so bitter 
Als ob ein Leben aus ihr schied.

Dort kreischen Freiheitsjanitscharen 
Im tollen Barrikadensang -- 
Von Tönen, die einst menschlich waren,
Rings eine Tenfelsmette klang.

O wer beschwört die Tongespenster, 
Aufschwirrend in die Nacht hinaus? -- --
Da öffnet sich ein blumig Fenster 
In des Gefängnißwärters Haus.

Horch! -- eines Mädchens Stimm'! zu singen 
Beginnt sie leis ihr Nachtgebet,
Und wie auf milden Engelsschwingen 
Kommt Himmelstrost herabgeweht.

"Der Tag verging, die Nacht ist hier," 
Jesu Maria bleibt bei mir" --
Die Tongespenster leiser schwirren,
Der Räuber Ketten leiser klirren --

"Beschütz' uns Herr in dieser Nacht,
Schlaft, Menschen, schlaft, -- der Vater wacht;" --
Und stiller wird es rings im Kreise,
Als lauschten sie der heil'gen Weise --

"Der Sünder auch erbarme Dich,
Von denen längst der Schlummer wich" --
Und wie das Eis im Frühlingsscheine 
Schmilzt hie und da der Thränen eine --

"Senk' auch auf sie des Schlummers Hauch,
Sie sind ja Deine Kinder auch" --
Da ist, als bräch' die Eisesdecke,
Und Schluchzen tönt aus mancher Ecke --

"Du bist ja allbarmherzig, Herr! 
Und ihre Bürde ist so schwer," --
Da stimmen ein die Sünder alle 
Wie in des Liedes Widerhalle:

"Senk' auch auf uns des Schlummers Hauch,
Wir sind ja Deine Kinder auch, 
Du bist ja allbarmherzig Herr,
Ach, uns're Bürde ist so schwer."

Und wieder klirrt des Räubers Kette,
Doch strebt die Hand zu Gott empor --
Und wo getönt des Tenfels Mette,
Dort tönet jetzt ein frommer Chor.

Verloschen ist der Höllenzunder
Im Liedeshauch -- der Satan schied,
Und in dem eig'nen milden Wunder
Verklingt -- ein Sfärenton -- das Lied. 

About the headline (FAQ)

Text Authorship:

  • by Gotthard, Freiherr von Buschmann (1810 - 1888), as Eginhard, "Ein Lied", appears in Singen und Ringen : Dichtungen von Eginhard, first published 1856 [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Gute Nacht", op. 459 (Drei Duette für 2 Singstimme mit Pianoforte) no. 3, published 1875 [ vocal duet with piano ], in Die musikalische Welt, Braunschweig, Litolff [sung text not yet checked]
  • by R. von Knebel-Döberitz , "Gute Nacht", op. 10 (Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 3, published 1875 [ voice and piano ], Berlin, Schlesinger [sung text not yet checked]

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2012-05-14
Line count: 60
Word count: 334

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