LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,139)
  • Text Authors (19,558)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,114)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

by Heinrich Grünig (1781 - 1846)

Das eigne Herz
Language: German (Deutsch) 
Was ist das Herrlichste in unserm Sein,
Was schließet wohl in dunkle kleine Räume
Den höchsten Schmerz und Höllenquallen ein,
Und Erdenglück und Paradieses-Träume;  
Was schlägt so hoch bei reiner Freud' und Lust, 
Was ist so leicht, so innig zu betrüben? 
Das ist das Herz in uns'rer Brust,
Mit seinem Hoffen, seinem Lieben. 

Da drinnen wohnt dein ganzes Erdenglück,   
Verstehest du das Heilige zu wahren,
Wohin du immer richtest deinen Blick,
Wirst nirgends du was Schöneres gewahren,
Und dankend sagen, froh dir selbst bewußt,
Das Herrlichste, das Seligste hinieden
Ist doch das Herz in seiner Brust,
Mit seinem Schmerzen, seinem Frieden.  

Sei überhäuft mit Ehre und mit Gold,
Mit Allem, was das Leben kann erringen,
Hab' eine ganze Welt in deinem Sold,
Und alles Äuß're möge dir gelingen,
Wenn aber du dabei entbehren mußt,
Was Friede nur allein vermag zu geben,
Ein redlich Herz in treuer Brust,
Bist du der Ärmste doch im Leben.

Wie reich dagegen, wenn ein Herz dir schlägt
In eigner Brust und in der zweiten wieder,
Wenn dich der Freund um deinen Kummer frägt,
Und mit dir singt der Freude hohe Lieder;
Wenn Kind und Gattin, deiner Lieb' bewußt,
In deinem Arm mit frohem Lächeln eilen,
Da mag dein Herz in seiner Brust
Mit keinem Gott den Himmel theilen. 

Und wenn du einsam in dem Leben stehst,
Wenn vieles Liebe von dir weggeschieden,
Du sinnig still allein zum Ziele gehst,
Was gibt, Verlaßner, da dir dennoch Frieden?  
Was tröstet dich ob jeglichem Verlust?
Das eine noch, was Armer dir geblieben,
Das treue Herz in deiner Brust
Mit seinem Hoffen, seinem Lieben. 

So haltet denn das eigne Herz recht fest,
Das Schönste, was das Schicksal euch gegeben,
Und wenn euch viel, wenn Alles euch verläßt,
Das Herz allein bleibt euch getreu im Leben. 
Es ist wohl eine, oft verkannte, Lust,
Recht sinnig still mit ihm allein zu sprechen,
Ein hohes Herz in warmer Brust
Kann nur, den Himmel hoffend, brechen.

Confirmed with Gedichte von Heinrich Grünig, Breslaur: Richter'schen Buchdruckerei, 1836, pages 34 - 36.


Text Authorship:

  • by Heinrich Grünig (1781 - 1846), "Das eigne Herz" [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Das eigne Herz", op. 345 (4 vierstimmigen Männergesänge), Heft 2 no. 3, published 1869 [ four-part men's chorus ], Offenbach, André [sung text not yet checked]
  • by Justus Johann Friedrich Dotzauer (1783 - 1860), "Das eigne Herz", op. 141, published 1836 [ tenor, violoncello, and piano ], Berlin, Trautwein [sung text not yet checked]

Researcher for this page: Melanie Trumbull

This text was added to the website: 2017-10-14
Line count: 48
Word count: 323

Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris