Ich bin ein lust'ger Sängermann! 
Ich singe, weil ich singen kann, 
Ich singe Lieb' und Wein! 
Ein Sänger, der die Liebe flieht, 
Bei Becherklängen nicht erglüht, 
Kann rechter Art nicht sein. 

Ich singe nicht um Lohn und Geld, 
Ich singe wo mir's wohlgefällt, 
Aus frohbewegter Brust. 
Strömt nicht das Lied aus inn'rem Drang, 
Da tönet nur der Schelle Klang,  
Entfremdet aller Lust.  

Ich singe gern wo laub umkränzt 
Im Männerkreis der Römer glänzt 
Des Weines Herrlichkeit; 
Und reichet mir zu Dankespfand 
Den Ehrenbecher Freundeshand, 
Da thu ich froh Bescheid. 

Ich singe gern wo schöne Frau'n  
Voll Anmuth mir ins Auge schaun, 
Der Liebe süßes Band; 
Und überglücklich preis' ich mich, 
Reicht mir die Jungfrau minniglich 
Zum Ehrenkuß die Hand.   

Von Euch, o Freunde!  kunstverwandt, 
Begehr' ich nimmer Dankespfand, 
Wir tauschen Mein und Dein. 
Doch köstlicher als Ehr und Gold, 
Der schönen Frauen Minnesold, 
Will nicht entbehret sein.