Die Wellen flüstern und rauschen Und murmeln ihr altes Lied; Dem düsteren Klange sie lauschen, Der bang die Lüfte durchzieht. Woher? Weiß Keiner zu sagen, Wohin? Nur fort! Nur fort! Die fliehende Winde sie tragen Das Lied von Ort zu Ort: "Wir Alle treiben zum Meere, Weiß Niemand, wohin er geht, Ob jemals er wiederkehre? Ob Welle und Wind ihn verweht?"
Fünf Gedichte , opus 15
by Hans Guido, Freiherr von Bülow (1830 - 1894)
1. Am Strande  [sung text not yet checked]
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- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Am Strande", appears in Gedichte, in Wanderbuch
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Confirmed with Gedichte von Richard Pohl, Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1859, page 91.
2. Regenbogen  [sung text not yet checked]
Sängerliebe kommt gezogen Wie ein lichter Regenbogen Durch des Lebens Wolkengrau: Sonne muß sie mild bescheinen, Daß sich ihre Thränen einen Zu dem lichten Wunderbau. Wenn Gewitterstürme schweigen, Siehst das Zauberbild du steigen In der Farben Harmonie: Suche nimmer, es zu fassen! Mit der Sonne wird's erblassen Und es schwand -- du weißt nicht, wie?
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Regenbogen", appears in Gedichte, in Wanderbuch
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Confirmed with Gedichte von Richard Pohl, Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, 1859, page 80.
3. Wanderziel  [sung text not yet checked]
-- Halt: Wo hinaus? -- Fort aus dem Vaterhaus, Das mir zu still und schmal; Fort in der Welt Gebraus, Ringend in Lust und Qual! -- Sprich: Wo hinan? -- Immer nur himmelan Streb' ich aus engem Kreis, Wenn ich's erreichen kann, Kühn nach dem höchsten Preis! -- Doch: Wo hinab? -- Weiter, zum fernen Grab! Will dort, nach all' dem Leid, Ruhen am Wanderstab, Träumen von schönrer Zeit!
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Wanderziel", appears in Gedichte, in Wanderbuch
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Confirmed with Gedichte von Richard Pohl, Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, 1859, page 76.
4. Ewige Sehnsucht  [sung text not yet checked]
Der Lenz zieht ein durch festlich grüne Bogen, Kehrt wohl mit ihm der Friede bei uns ein? Hält uns der Frühling, was der Herbst versprochen? Darf sich das Herz der jungen Blüthen freun? Warum muß ruhlos uns der Geist bewegen, Woher das Drängen in der Menschenbrust, Die ewig nur der Zukunft schlägt entgegen, Der Gegenwart so selten froh bewußt? Du magst darum des Waldes Sänger fragen, Die jetzt der Frühling uns zurück gebracht, Was sie denn treibt, in rauhen Herbstestagen Nach Süden, wo ein schönrer Himmel lacht? Die Sehnsucht ist's nach einem ew'gen Lenze, Der Glaube ist's an ungetrübtes Glück! Wenn dort im Süd verwelkt des Lebens Kränze, Trägt sie die Hoffnung nach dem Nord zurück!
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Ewige Sehnsucht", appears in Gedichte, in Wanderbuch
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Confirmed with Gedichte von Richard Pohl, Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, 1859, pages 77 - 78.
5. Seelentrost  [sung text not yet checked]
Gräm' dich nur nicht so viel, Und bleibe fromm und still, Dann hilft der Himmel dir zu deinem besten Ziel; Glaub', jedes Herzeleid Währt keine Ewigkeit, Das sei dein Liebestrost in aller trüben Zeit. Hat Mancher mehr vollbracht Als er wohl selbst gedacht, Weil Gottes Hand ihn führte in der tiefsten Nacht: So zag' auch du nicht mehr, Blick' auf zum Sternenheer, Und in die weite schöne Welt rings um dich her!
Text Authorship:
- by Richard Pohl (1826 - 1896), "Seelentrost"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Comfort for the soul", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Gedichte von Richard Pohl, Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, 1859, page 96