Morgens in der Fruh treibt der Hirt die Kuh, morgens in der Frühe treibt er aus die Kühe, treibt sie übern Steg auf den langen Weg, treibt sie auf die Wiese, wo die Blumen sprießen, treibt sie auf die Auen, wo die Blumen tauen, treibt sie in die Schluften, wo die Blumen duften, treibt sie bis an'n Wald, wo die Büchse knallt: Puff!
6 Lieder aus Gülls Kinderheimath für eine Singstimme mit Pianoforte-Begleitung , opus 10
by Ernst Methfessel (1811 - 1886)
1. Der Hirt
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Güll (1812 - 1879), "Der Hirt", appears in Kinderheimath in Liedern
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Confirmed with Kinderheimath in Bildern und Liedern von Friedrich Güll, Stuttgart, no date.
2. Wie das Finklein das Bäuerlein im Scheuerlein besucht
Language: German (Deutsch)
Bäuerlein, Bäuerlein: Tiktiktak! Hast 'nen großen Habersack, Hast viel Weizen und viel Kern, Bäuerlein, hab' dich gar zu gern! Bäuerlein, Bäuerlein: Tiktiktak! Komm' zu dir mit Sack und Pack, Komm' zu dir nur, daß ich lern', Wie man ausdrischt Korn und Kern. Bäuerlein, Bäuerlein: Tiktiktak! Ei, wie ist denn der Geschmack Von dem Korn und von dem Kern, Daß ich's unterscheiden lern'. Bäuerlein, Bäuerlein spricht und lacht: "Finklein, nimm dich nur in Acht, Daß ich, wenn ich dresch' und klopf', Dich nicht treffe auf den Kopf Kopf! Komm' herein und such' und lug', Bis du satt hast und genug; Daß du nicht mehr hungrig bist, Wenn das Korn gedroschen ist."
Text Authorship:
- by Friedrich Güll (1812 - 1879), "Wie das Finklein das Bäuerlein im Scheuerlein besucht ", appears in Kinderheimath in Liedern
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3. Vor Weihnachten
Language: German (Deutsch)
Wenn säuseln die Windlein, dann schaut das Christkindlein zum dunkelen Fenster herein. Da sieht es wohl hinter dem Vorhang die Kinder und horcht, ob vielleicht sie nicht schrei'n. Und wenn sie gehorchen, dann bringt es bis morgen viel' Sachen von Zucker und Gold, d'rum legt euch zufrieden, dann hat es beschieden bis morgen früh, was ihr nur wollt.
Text Authorship:
- by Friedrich Güll (1812 - 1879), "Vor Weihnachten", appears in Kinderheimath in Liedern
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4. Der Rekrut
Language: German (Deutsch)
Wer will unter die Soldaten der muß haben ein Gewehr, das muß er mit Pulver laden und mit einer Kugel schwer. Der muß haben an der Seiten einen Säbel spitz und scharf, daß er, wenn die Feinde streiten, schießen und auch fechten darf. Und ein Ross zum Galoppiren, und von Silber auch zwei Sporn, dass er kann den Gaul Regieren, wenn er Sprünge macht im Zorn. Einen Schnurrbart an der Nasen, auf dem Kopfe einen Helm, sonst, wenn die Trompeter blasen, ist er nur ein armer Schelm.
Text Authorship:
- by Friedrich Güll (1812 - 1879), "Der Rekrut", appears in Kinderheimath in Liedern
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5. Vom Spinnlein und Mücklein
Language: German (Deutsch)
Die Spinne hat gesponnen Den Silberfaden zart und fein. Du Mücklein in der Sonnen Nimm wohl in Acht die Flügelein. Die Spinne hat gewebet Ihr seid'nes Netz mit kluger Hand. Wer weiß, wie lang noch lebet Fein Mücklein, das die Flügel spannt. Fein Mücklein, horcht, wie denkt es? Durch's Netz zu fliegen sei ein Spiel! -- Frau Spinne aber fängt es, Und speist es auf bei Stumpf und Stiel.
Text Authorship:
- by Friedrich Güll (1812 - 1879), "Vom Spinnlein und Mücklein", subtitle: "Ein trauriges Stücklein", appears in Kinderheimath in Liedern
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6. Die Soldaten
Language: German (Deutsch)
Schmettere däng däng, ihr Soldaten,
auf von eurem Schlaf!
Heute müsst ihr zur Paraden
und euch halten brav.
Rumdibum ihr Tambour' schlaget,
dass die Trommel gellt!
Heute heißt es: Brüder, waget,
denn es geht ins Feld.
Ihr Gemeinen und Gefreiten,
stellt euch in das Glied,
die Muskete an der Seiten,
eh' der Feind entflieht.
Korporäle und Feldwebel,
wie ihr's seid gewohnt,
zieht vom Leder euren Säbel,
richtet brav die Front.
Und ihr Herren Offiziere,
seid mir nicht zu barsch,
wenn ich jetzo kommandiere:
Feldschritt, vorwärts, Marsch!
...
Nun, ihr Brüder, schlaget alle
brav und haltet Stand;
frisch hinein, und jaget alle
Feinde aus dem Land!
Text Authorship:
- by Friedrich Güll (1812 - 1879), "Bleisoldaten", appears in Kinderheimath in Liedern
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