Ich sah sie schweben im [Abendroth]1, Gewebt aus Strahlen und Duft! Bald aber, im nahenden Sonnentod, Zerrann auch ihr Bild in der Luft. Es schwieg wie gestorben der dunkle Hain -- Ich stand mit meiner Sehnsucht allein! Ich sah sie leuchten im Wetterschein, Gezeichnet scharf in die Luft! Die Berge sogen die Wolken ein, Die Welt schwamm in Licht und Duft; Der Himmel schloß lachend ihr Bild mir ein -- Ich stand mit meiner Sehnsucht allein! Ich sah sie schweben auf stillem Meer, Der Fata morgana gleich; Sie gleitete auf den Wellen her, Das Herz wurde voll und weich. Ich faßte träumend den luftigen Schein -- Und blieb mit meiner Sehnsucht allein.
Drei Gedichte , opus 12
by Eduard Hille (1822 - 1891)
3. Fata morgana  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by (Johann) Otto Prechtler (1813 - 1881), "Fata morgana", appears in Zeitlosen, in Balladen und Lieder
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View original text (without footnotes)Confirmed with (Johann) Otto Prechtler, Zeitlosen, Wien: Leopold Grund, 1855, page 193. Appears in Balladen und Lieder
1 Hille, Marschner, and Netzer: "Abendschein" ; further changes may exist not shown above.Researcher for this page: Melanie Trumbull