Flieg' aus, mein Lied, und tausend Mal Grüß mir mein stilles Felsenthal! Nun grünt und blüht es wieder, Und von der Höhn Wie blickt so schön Und frisch der Wald hernieder! Ihr lieben Vögel, denkt ihr dran, Wie wir das Thal hinab, hinan Zusammen einst gesungen, Wie von den Flühn Durch all das Blühn Das frohe Lied erklungen! Ihr weißen Bäume, wißt ihr's noch, Wie ihr mit mir vom Felsenjoch Gegrüßt die fernsten Auen, Wie blitzend klar Und lustig war Im Grund der Bach zu schauen! Flieg' aus, mein Lied, und tausend Mal Grüß mir im Lenz mein trautes Thal, Und bring' ihm deinen Segen, Und thu's ihm kund, Wie sein allstund Ich denk' und allerwegen!
Drei Lieder für drei weibliche Stimme (2 Sopran und Alt) mit Pianoforte , opus 78
by (Peter) Nicolai von Wilm (1834 - 1911)
1. Flieg' aus mein Lied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Flieg' aus, mein Lied!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 20, first published 1875
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Fly forth, my song", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, page 21.
2. Erstes Veilchen  [sung text not yet checked]
Holde Blume, die noch gestern Eine Knospe, trämend lag, Nun die erste deiner Schwestern Grüßest du den jungen Tag. Ob dich auch der Blätter Hülle, Meinem Blick zum Trotz, versteckt, Hat mir doch des Duftes Fülle Dein verborgnes Sein entdeckt. Und nun blickst du mich so minnig Mit den blauen Augen an, Nickst mir so bescheiden innig, Daß ich dich nicht lassen kann. Wirst mir doch darob nicht grollen, Daß ich dich zu lieben kam? Nicht das Köpfchen senken wollen, Daß ich dich von hinnen nahm? Sieh, im Glase neu erblühet, Träumst du fort den süßen Traum, Und ein Hauch des Lenzes ziehet Durch des Zimmers stillen Raum.
Text Authorship:
- by Ferdinand Bender (1816 - 1902), "Das erste Veilchen"
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Confirmed with Ein deutsches Dichterbuch, Stuttgart: C. F. Simon, 1873. pages 21 - 22.
3. Feenruf  [sung text not yet checked]
Du Kindlein der Erde mit goldenem Haar, Dein Herz ist zu rein und dein Auge zu klar, Komm fort von den Wesen in Menschengestalt: Die Lippen sind warm und die Herzen sind kalt. Komm mit, lieb Kind, Komm mit uns zum Feeenpalaste geschwind! Mit unserer Königen gehst du zum Tanz, Wenn das Mondlicht streuet den silbernen Glanz, Süß murmelt darein der Musik Melodie, Und süßere Klänge vernahmst du noch nie. Komm mit, lieb Kind, Komm mit uns zum Feeenpalaste geschwind! Dir keltr' ich aus Kelchen der Blumen den Wein, Dir bring' ich den Honig der Bienen allein, Dir schmück' ich ein zierliches Lager, mein Sohn, Von schwellendem Moos und von glänzendem Mohn. Komm mit, lieb Kind, Komm mit uns zum Feeenpalaste geschwind! Dann naht dir der Schlaf mit unhörbarem Tritt, Und Träume, die lieblichsten, bringt er dir mit, Und endet ihr Reich, wenn der Morgen beginnt, Heißt Freude dich wieder willkommen, mein Kind. Komm mit, lieb Kind, Komm mit uns zum Feeenpalaste geschwind!
Text Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892), "Feenruf", appears in Rose und Distel, Poesien aus England und Schottland, in Zweites Buch
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The call of the fairies", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rose und Distel, Poesien aus England und Schottland übertragen von Gisbert Freiherrn Vincke, Dessau: Druck und Verlag von Gebrüder Katz, 1853, pages 96-97.