Wenn oft ich an dem Himmel hange, aus dem dein Blick so herrlich strahlt, und mir auf diesem zarten Grunde mein eigen Bild verklärt sich malt, da möcht' ich durch die klare Tiefe so gerne, ach, hinab dir seh'n, ob denn wohl auch in deinem Herzen mein Bild so freundlich möge steh'n. Da siehst du auf mit so viel Liebe, dein Auge blickt so fromm, so treu, als wollt' es, mich erratend, sagen, dass es des Herzens Spiegel sei.
Vier Gedichte von J. Almi , opus 5
by Gustav Barth (1818 - 1897)
1. Ihr Auge  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
2. Beim Scheiden
Language: German (Deutsch)
Kömmt mir die düst're Ahnung, dich nimmermehr zu seh'n, möcht' mir das Herz wohl brechen, ich möcht' vor Schmerz vergeh'n. Ich kann nicht von der Stelle, so fest hält's mich zurück, und dennoch muss ich scheiden, mir winkt mein ernst Geschick. Du denkst wohl nie des Armen, der schweigend jetzo geht, dem seine stille Liebe die Ferne nicht verweht; denn wenn ich selbst auf immer von dir getrennt und weit, wird dir von meiner Liebe doch manche Trän' geweiht. Und wenn ich auch vor Sehnen und Schmerz vergehen soll, ich will mich selig fühlen, leb du, leb du nur wohl!
3. Auf Wiederseh'n!
Language: German (Deutsch)
Wie ich einst im Leben ferne immer deinem Herzen stand, so auch werd' ich jetzo scheiden, nimmer, ach, von dir gekannt! Aber wohl im Ernst der Tage wird auch dich vielleicht dein Los einstens über Gräber führen, die so still im tiefen Schoß. Und es wird dann, ewig liebend, dich gewiss mein Geist umweh'n, und an meinem moos'gen Hügel bleibest du verweilend steh'n. Und durch der Zypresse Säuseln, wie ein ferner Geisterchor, schlägt mein Lebewohl so leise klagend an dein lauschend Ohr. Sieh, da werden dann die Tränen, die dir in dem Auge steh'n, schweigend in die Lüfte rufen: Wiederseh'n, auf Wiederseh'n!
4. Im Sterben
Language: German (Deutsch)
Tratest einst in hoher Schöne mir in meine stille Bahn; sieh, da schlug ich bald auch Töne einer süßen Wehmut an; meiner Herzensruhe bracht' damals ich ein: Gute Nacht! Jetzo zieht des Friedens Stille endlich wieder bei mir ein; bald wird's um die matte Hülle wieder wohl recht ruhig sein. Nur das alte Lied erwacht: Gute Nacht, ach, gute Nacht!