Der Wald wird dichter mit jedem Schritt; Kein Pfad mehr, kein Steig; Nur die Quelle rieselt mit Durch Farrenkraut und Brombeergezweig; Ach, und unter den Eichenbäumen Das Gras wie hoch, wie weich das Moos! Und die himmlische Tiefe wolkenlos, Wie blaut sie durch die Wipfel hier! Hier will ich rasten und träumen, Träumen von dir.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 6
by Julius Postl
1. Der Wald wird dichter mit jedem Schritt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Neue Gedichte, in Ada. Tagebuchblätter
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emanuel Geibel, Neue Gedichte, Zweiter unveränderter Abdruck, Stuttgart und Augsburg: J.G. Cotta'scher Verlag, 1857, page 321.
2. Als ich vertieft heut' lag am Waldesrand  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Als ich vertieft heut lag am Waldesrand, Und bangt' um deine Liebe, fiel von selber Mir ein vierblättrig Kleeblatt in die Hand. Und als ich spät im Dunkeln dein gedacht, Am offnen Fenster in den Garten lehnend, Da schossen Stern' um Sterne durch die Nacht. Was hilft's der Welt, daß sie mich von dir trieb? Nun sind mir Erd' und Himmel Boten worden, Und sagen grüßend mir, du hast mich lieb.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Ada : Tagebuchblätter
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3. Betrogen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Auf Flügeln [saust]1 der Wind daher, Es rinnen und rauschen die Quellen. Du hast mich geliebt, doch du liebst mich nicht mehr Und äugelst nach andern Gesellen. Was soll mir dein schwankender, wankender Sinn? Fahr hin, fahr hin, Fahr hin mit den Winden und Wellen! Ach, was ist so flatternd als Weibertreu! Du kannst sie nicht halten noch binden. Ach, was ist so bitter als Liebesreu, Wenn die goldenen Schlösser verschwinden! Wohl winkt' ich und rief ich vergebens zurück, Mein Glück, mein Glück, Das treibt mit den Wellen und Winden.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Betrogen", appears in Neue Gedichte, in Lieder zu Volksweisen, no. 2
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View original text (without footnotes)1 Raff: "rauscht"; further changes may exist not noted.