LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,469)
  • Text Authors (20,251)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,120)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

2 Balladen , opus 7

by Carl Loewe (1796 - 1869)

1. Der grosse Kurfürst und die Spreejungfrau
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Die Nacht ist so dunkel, der Sturm so laut,
auf der Spree ein Wasserweib ängstlich schaut,
es trieft ihr goldenes Haar und Gewand,
es gürtet sie Schilf in lockerem Band.

Die Spree ist ihr Strom, und sie gießt seinen Quell
aus silberner Urne lebendig und hell,
draus wob sie und schlingt einen Flutenbund
und lenkt um die Thronstadt Preussens ihn rund.

Und den grossen Kurfürsten liebte sie hold,
sie hätt' ihn einst gerne zum Gatten gewollt,
sie liebt und beschirmt sein getürmtes Haus,
es zu schauen, schwamm sie zum Quell hinaus.

"Und was drängt und beengt das geliebte Dach?
Stolz wölbt sich darüber ein Königsgemach,
dreihundert Riesen mauern es auf,
eine Königskrone auf höchsten Knauf,

"Sie mauern und strecken den mächtigen Bau,
sie drohen mir angstvollen Wasserfrau!
Kurfürst! Holla! dein Haus und mein'n Strom
bedränget, beenget ein Königsdom!

"Holla! zur Rettung aus tiefster Gruft!
Holla! zur Rettung aus hoher Luft!
Kurfürst, Gewaltiger! nahe zur Stund',
die Riesen drängen dein Schloß zu Grund!

"Dein Schloß! und mein Strom! so hörest du nicht?"
Er hört. Der gepflasterte Strand zerbricht.
Ein eherner Reiter auf ehernem Roß
setzt hoch heraus und hält vor dem Königsschloß.

"Er ist's! Aus der Flut nun ich glückliches Weib!
Mit Wellen verhüll' ich den schlanken Leib,
er ist's, nur des Rosses Zügel gefaßt!
Fort, Herr, zur langen Brücke in Hast!

"Was starrt ihr nun, Riesen, und schauet so wild?
Bedräut euch der Kurfürst, bedräut euch ein Bild?
Wohl stiegen die Mauern vom Ufer zur Flut;
ein Blick, ein Wink, und die Arbeit ruht."

Text Authorship:

  • by (Karl Anton Bernhard) Friedrich von Kurowski-Eichen (1780 - 1853), "Die Spreenorne ", appears in Vaterländische Gedichte

Go to the general single-text view

2. Der späte Gast
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Was klopft ans Tor? Über die rote Heide
geht nur mein Sohn und ich, wir beide.
Wir beide wohnen in der Wildnis allein,
mein Sohn schläft dort im Kämmerlein.
Keinen Kobold laß ich zur Tür herein.

"Mutterlein! nimm mich ins kleine Haus,
draußen weht es so kalt, draußen weht es so graus.
Oft schon kreuzt' ich die rote Heide,
oft schon sahen wir uns beide,
kein Kobold ich, tu nichts zu Liede."

Denn bist du ein Irrwisch und locktest ins Moor
meine Tochter, als ich das Kind verlor.
Im Schilf, das dort am Felsen gränzt,
da tanzt mein Kind, wenn der Mond drauf glänzt,
du magst bei ihm schlafen, du hässlich Gespenst.

"Ich kann nicht schlafen auf welkem Gras,
von Tau und Regen ist's kalt, von Tau und Regen ist's naß.
Ich bin kein Irrwisch, ich bin dir verwandt,
deine Tochter hab' ich Schwester genannt
und hab' sie gewarnt vor des Sumpfes Rand." 

Verwandt ist mir niemand, niemand wert,
ich steh' allein hier an meinem Herd.
Den Fremden empfinge des Hundes Gebell,
dem Blutsfreund, spräng'er entgegen schnell,
nun starrt er zitternd auf eine Stell.

"Mutter, der alte Hund kannte bald die Stimme,
die draußen im Dunkel schallt.
Er hatte schon sieben Jahr mich gekannt,
seit ich ihn drüben am Kreuzweg fand.
Mutter, ich bin dir so nah, so nah verwandt."

Was hast du mich spät in der Nacht geweckt?
Was hast du im Schlummer die Mutter geschreckt?
Was schläfst du nicht ruhig im Kämmerlein?
Was spukest du draußen im Mondesschein?
Mein Sohn kanns ja nur draußen sein.

"Mutter, dein Sohn steht draußen nicht,
aber mich brachte dein Schoß ans Licht.
Noch schläft dein Sohn im Kämmerlein,
aber ich schwebe im Mondesschein
und will so gern zu dir hinein."

Mein Sohn, du stehst so nahe bei mir,
warum öffnest du selber dir nicht die Tür?
Leicht Flechtwerk ist sie von Elsenwald,
und draußen weht der Wind so kalt,
o komm ins warme Kämmerlein bald!

"Mutter, ich stehe sehr weit von dir,
öffnen kann ich nicht mehr die Tür!
Selbst wie der Wind bin ich leicht und schwacht,
komm nie mehr unter dein warmes Dach,
drum gib mir draußen ein kalt Gemach!"

Ich öffne geschwind, mein liebes Kind.
Wo bist du? Es saust vorbei der Wind.
"Der Wind weht fort mich, Mütterlein!"
O weh! da liegt im Kämmerlein mein Sohn,
blaß wie der Mondenschein.

Text Authorship:

  • by Wilhelm Häring (1798 - 1871), as Willibald Alexis, "Der späte Gast", appears in Balladen

Go to the general single-text view

Confirmed with Wilhelm Haering/Willibald Alexis, Balladen von Willibald Alexis, Berlin: Ferdinand Dümmler, 1836, pages 5-7.


Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris