Nie werden Trauben süss und schwer An Haselbüschen reifen, Der Distelfink lernt nimmermehr Wie eine Drossel pfeifen. Sehnsüchtig klagt im Hollerstrauch Das Nachtigallenmännchen, Ich singe nach Vagantenbrauch Beim Klapp der Deckelkännchen. Der feilt an einer Elegie, Der schmiedet eine Fabel, Ich singe in die Winde, wie Gewachsen mir der Schnabel. Ich hab's gelernt im grünen Wald Beim Rauschen alter Föhren, Und wem mein Singsang nicht gefallt, Der braucht nicht zuzuhören.
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 74
by Robert Músiol (1846 - 1903)
1. Jeder nach seiner Weise  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Jeder nach seiner Art", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
See other settings of this text.
2. Wanderlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich bin ein [lustiger]1 Wandersmann, Und hab' ich auch kein Geld, Allüberall, Durch Berg und Thal Find' ich ein offnes Zelt. Zur goldnen Sonne heißt das Schild, Da kehr' ich früh schon ein, Der Perlenthau Auf grüner Au Ist mir der liebste Wein. Das zweite Wirthshaus liegt im Wald Genannt zum grünen Baum, Den Tisch gedeckt Und hingestreckt Auf sammetweichen Raum. Und Musikanten sitzen drinn, Die spielen früh und spat, Frau Nachtigall Mit süßem Schall Singt Alles gleich vom Blatt. Und kömmt der Abend nun heran, Winkt mir der goldne Stern, Und wie er winkt Und wie er blinkt, Ich folg' ihm gar zu gern. Da wird nicht lang erst angeklopft, Feinsliebchen ruft herein. Die mir vertraut In's Auge schaut, Gewiß, da kehr' ich ein!
Text Authorship:
- by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868), "Der lustige Wanderer", appears in Peter Schlemihl's Heimkehr, first published 1849
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Curschmann, Músiol: "lust'ger"; further changes may exist not noted above.