O flösse so mein Leben hin Wie deine Wellen, schöner Strom! Mit Sonn' und Sternen spiegelt drin Sich früh und spät des Himmels Dom. Am Morgen, wie am Abend, Als gäb' es keine Nacht, Rinnst weiter du, mich labend Mit deiner blauen Pracht. Und trüben deine Fluthen sich, Nicht minder froh wallst du dahin; Ja singest doppelt freudiglich Dein Lied mit ungestörtem Sinn. So strömst du viel' Jahrtausend, Als wäre Nichts geschehn; Wirst strömen, wie auch brausend Noch einst die Stürme wehn! O flösse so mein Leben hin Wie deine Wellen, schöner Strom! Und blieb' ich froh in meinem Sinn, Ob trüb, ob klar des Himmels Dom! Wie freudig eilst du weiter Zum Meere sonder Leid: O zög' auch ich so heiter Zum Meer der Ewigkeit!
Vier Lieder für vier Männerstimmen , opus 71
by (Friedrich) Wilhelm Tschirch (b. 1818)
Heft 1 -- 1. Am Strome  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Am Strome", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 68
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Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, page 60.