Ich liebte dich, wie konnt' ich schweigen? Mein tiefst Gemüt lag frei vor dir; Ich wagt' es, dir mich ganz zu zeigen, Du aber ließest doch von mir. Doch ach, wie konnt' ich jemals hoffen, Du würdest ruhn an meiner Brust, Die selbst nach allen Stürmen offen, Von keinem Frieden je gewußt? Ich liebte Dich -- ich darf es sagen! Ich hoffte -- und mit welchem Schmerz! Ich hab' den Muth mich anzuklagen; O, unaussprechlich litt mein Herz! Leb' wohl und mög' dich Gott bewahren, Auch ein Atom nur jener Gluth, Die mich verzehrte, zu erfahren; Nur mein Herz dulde, bis es ruht!
Zwei Lieder für Alt (oder Bariton) mit Pianofortebegleitung , opus 3
by Carl Kloberg
1. Ich liebte Dich  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Ich liebte dich"
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2. Rosen auf den Weg gestreut  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Rosen auf den Weg gestreut, Und des Harms vergeßen! Eine [kleine]1 Spanne Zeit Ward uns zugemeßen. Heute hüpft, im Frühlingstanz, Noch der frohe Knabe; Morgen weht der Todtenkranz Schon auf seinem Grabe. Wonne führt die junge Braut Heute zum Altare; Eh die Abendwolke thaut, Ruht sie auf der Bahre. Ungewißer, kurzer Daur Ist dieß Erdeleben; Und zur Freude, nicht zur Traur, Uns von Gott gegeben. [Gebet]2 Harm und Grillenfang, Gebet ihn den Winden; Ruht, bey [frohem]3 Becherklang, Unter grünen Linden. Laßet keine Nachtigall [Unbehorcht]4 verstummen; Keine Bien', im Frühlingsthal, [Unbelauschet summen]5. [Fühlt]6, so lang es Gott erlaubt, Kuß und süße Trauben, Bis der Tod, der alles raubt, Kommt, [sie auch]7 zu rauben. [Unser schlummerndes Gebein, In die Gruft gesäet, Fühlet nicht den Rosenhayn, Der das Grab umwehet. Fühlet nicht den Wonneklang Angestoßner Becher; Nicht den frohen Rundgesang Weingelehrter Zecher.]8
Text Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Lebenspflichten"
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View original text (without footnotes)1 Sterkel: "kurze"
2 Sterkel: "Gebt den"
3 Sterkel: "hellem"
4 Sterkel: "Unbelauscht"
5 Sterkel: "Unbelauscht entsummen"
6 Sterkel: "Schmeckt"
7 Sterkel: "auch sie"
8 Sterkel:
Unserm schlummernden Gebein, Von dem Tod umdüstert, Düftet nicht der Rosenhain, Der am Grabe flüstert. Tönet nicht der Wonneklang Angestoß'ner Becher, Noch der frohe Rundgesang Weinbelaubter Zecher.