Wo still ein Herz von Liebe glüht, O rühret, rühret nicht daran! Den Gottesfunken löscht nicht aus! Fürwahr, es ist nicht wohlgetan. Wenn's irgend auf dem Erdenrund Ein unentweihtes Plätzchen gibt, So ist's ein junges Menschenherz, Das fromm zum ersten Male liebt. O gönnet ihm den Frühlingstraum, In dem's voll [ros'ger]1 Blüten steht! Ihr wißt nicht, welch ein Paradies Mit diesem Traum verloren geht. Es brach schon [manch ein starkes]2 Herz, Da man sein Lieben ihm entriß, Und manches duldend wandte sich Und [ward]3 voll Haß und Finsternis; Und manches, das sich blutend schloß, Schrie laut nach Lust in seiner Not, Und warf sich in den Staub der Welt; Der schöne Gott in ihm war tot. Dann weint ihr wohl und klagt euch an; Doch keine Träne heißer Reu' Macht eine welke [Rose blühn]4, Erweckt ein totes Herz aufs neu'.
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 40
by Josef Dokowicz
1. Wo still ein Herz in Liebe glüht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Rühret nicht daran", appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar
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View original text (without footnotes)1 Kücken, Lührss, Proch: "ros'gen"
2 Wallnöfer: "manches starke"
3 Wallnöfer: "war"
4 Wallnöfer: "Ros' erblüh'n"
2. Ich wollt', ich wär' ein Vogel  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich wollt, ich wär ein Vogel Dann säng ich Tag und Nacht All jene kleinen Lieder Die ich für dich erdacht. Und jeder neue Morgen Prächt' ich ein neues Lied Aus meinem treuen Herzen, Das nur für dich erglüht. Und wenn nur eins gefiele, Wie glücklich würd' ich sein, Der größte Schatz der Erde, Die ganze Welt wär mein.
Text Authorship:
- by Eduard Maria Oettinger (1808 - 1872), "Ich wollt, ich wär ein Vogel"
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