Mein ganzes Leben ist nun dein für immer, Und jeder Athemzug ist eine Frage, Ob du mich lieb hast? -- Ach, ich weiß es nimmer, Ob ich's beneiden soll, ob ich's beklage! Du bist die Kraft, wenn ich ermattet schwanke, Du bist die Sonne, wenn mein Tag wird trübe; Und geh' ich schlafen, ist's mein Nachtgedanke, Ob du mich lieb hast -- so wie ich dich liebe?
Fünf Gedichte von Karl Stieler für 1 tiefere Singstimme mit Pianoforte , opus 12
by Max Ansorge (1862 - 1940)
1. Dein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Dein", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 3. Liebeszauber, first published 1882
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Confirmed with Wanderzeit. Ein Liederbuch von Karl Stieler, Stuttgart, Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1882, page 25.
2. Im Haselstrauch  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
"Sag' mir, du [grüner]1 Haselstrauch, Wie mag man Minne wenden? Du kennst ja Lenz und Wetter auch." - ""Laß sie mit Welken enden!"" "Dann, blaue Woge, lehr' mich du Von Liebe heimwärts finden! Du spielst ja ewig mit Sturm und Ruh!" - ""Gib deine Minne den Winden!"" "Mein klares Bächlein, klar und still, Mag ich's bei dir erlauschen, Wie Friede aus Minne werden will?" - ""Laß sie verrauschen, verrauschen!"" "Und wenn sie nicht verrauschen kann Und kann sie den Winden nicht geben?" - ""Dann bleibst du wohl ein wunder Mann Für all' dein langes Leben!""
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Im Haselstrauch", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 2. Im Grünen
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View original text (without footnotes)1 Krug: "lieber"; further changes may exist not shown above.
3. Herbsttag  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es ist der Abend grau verschwommen, Eintönig zieht der weg am See; Hell war der Tag, da ich gekommen, Nun weht der Sturmwind, da ich geh'. Gewölk liegt über meinen Sinnen Und thränend schaut mein Aug zurück -- So fährt ein stummer Mann von hinnen Und hinter ihm liegt Trost und Glück!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Heimkehr", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 7. Herbsttage
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4. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Der Wächter schweigt, die Zinnen ragen, Im Söller sitz' ich ganz allein. O Kind, das ich mit Leid getragen, Schlaf' ein, schlaf' ein! Die Wiege wiegt in sachten Bogen, Wie könnt' ich reich und selig sein! Ich denk' an ferne Meereswogen -- -- Schlaf' ein, schlaf' ein! Lausch' -- wie es lächelt traumgetragen! -- -- Im Söller sitz' ich ganz allein. O könnt' ich meinem Kummer sagen: Schlaf' ein, schlaf' ein!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Wiegenlied", appears in Hochland-Lieder, in 5. Posthuma, no. 2, first published 1879
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5. Letzter Odem  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Alle sind zur Ruh' gegangen, Und die Wimpern schließ ich zu, Wimpern, drin die Thränen hangen, Sterben -- o wie schwer bist du! Stirn und Wangen fühl' ich beben, Fieberbleich und sieberroth -- O, wie selig ist das leben! O, wie bitter ist der Tod!!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Letzter Odem", appears in Hochland-Lieder, in 3. Deutsches Leben, no. 8, first published 1879
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