Wo ich zwei Bäume sah, mit ihren Zweigen So hold verschränkt und still vertraut und nah', Wo ich zwei Wölkchen mit des Tages Neigen Am Abendhimmel roth erglühen sah, Wo ich zwei Glocken hört' harmonisch klingen, Zwei Vöglein locken hört' im stillen Hain; Da mußt' ich stets mit Meister Goethe singen: Die müssen Beide für einander sein. Und wir, wir wandelten zum Lindenpaare -- Zwei Wölkchen glühten über'm Laubengang, Zwei Glocken summten durch die Luft, die klare, Zwei Finken schmetterten im Wechselsang. Du warest still zum Rasenbank gesunken Und ich umschlang so kühn den Nacken dein -- Wie zornig warst du! Doch ich jauchzte trunken: Wir müssen Beide für einander sein!
3 Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 287
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Die müssen Beide für einander sein  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Martin Anton Niendorf (1826 - 1878), "Die müssen Beide für einander sein "
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Confirmed with Deutsche Lyriker seit 1850: vierte, bedeutend vermehrte und verbesserte Auflage, ed. by Dr. E. Kneschke and Max Moltke, Leipzig: C. G. Theile, 1874, page 493.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Mein Stern  [sung text not yet checked]
O laß Dein Auge freundlich auf mir weilen, Es blickt mir Ruhe tief in's Herz hinein; Wie sich die Wolken vor der Sonne theilen, Flieht all' mein Schmerz vor seinem milden Schein. Wollt' ich als Kind mein Abendsprüchlein lallen, Dann sah ich fromm zu einem Stern empor: Es war mein Stern, ich fand ihn unter allen, Bis ich mit meiner Kindheit ihn verlor. Doch ruhen auf mir Deine lieben Augen, In denen meiner Kindheit Himmel lacht, Dann sehe stets aus ihrer Tiefe tauchen Ich den verlor'nen Stern in alter Pracht.
Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Mein Stern"
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Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Neunte vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von Ernst Keil, 1873, page 122.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Sommernacht  [sung text not yet checked]
Gern mag ich liegen Am Hügel in der Nacht, Schau'n in der Ferne Der gold'nen Sterne Pracht. Gern mag ich schauen Der Rosen sanften Schein, Vom süßen Düfte Berauscht, beseligt sein. Gern mag ich lauschen Im Hain im Dämmerlicht Himmlischen Tönen, Woraus die Sehnsucht spricht. In Deiner Nähe Was ist dies Alles mir, Stern', Blüthen, Töne, Bei Blick' und Wort' von Dir!
Authorship:
- by Karl August Timotheus Kahlert (1807 - 1864), "Sommernacht", appears in Gedichte, in Aus den Jugendtagen
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Confirmed with Karl August Timotheus Kahlert, Gedichte, Breslau: Eduard Trewendt, 1864, page 19. Appears in Aus den Jugendtagen.
Researcher for this page: Melanie Trumbull