Ich möchte mit den Vögeln ziehn, Ich möchte mit den Wolken fliehn, Ich möchte auf des Windes Flügel Enteilen über Thal und Hügel, Daß ich Dich sah' und fragte Dich, Und fragte Dich herzinniglich: Hast Du nicht einen Gruß für mich? Still ruh' ich hier im kühlen Klee, Es fällt auf mich der Blüthenschnee; Ein Turteltäubchen hör' ich girren. Ich lasse meine Blicke irren Ins grüne Land, weit übern Rhein, Weit in die blaue Fern' hinein, Und denke Dein, und denke Dein. Und mit den Vögeln möcht' ich ziehn, Und mit den Wolken möcht' ich fliehn, Ich möchte auf des Windes Flügel Enteilen über Thal und Hügel, Daß ich Dich säh' und fragte Dich, Und fragte Dich herzinniglich: Hast Du nicht einen Gruß für mich?
Fünf Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 93
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Hast du nicht einen Gruss für mich  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Lyrische Gedichte, in Liebesleben, in Johanna-Lieder, in 3. Im Rheingau
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Die Thräne  [sung text not yet checked]
[Macht man ins Leben kaum den ersten Schritt]1, Bringt man als Kind schon eine Thräne mit, Und Freudenthränen gibt als [süßen]2 Gruß Dem Kind' die Mutter mit dem ersten Kuß! Man wächst empor dann zwischen Freud' und Schmerz, Da [taucht]3 die Liebe in das junge Herz, -- Und offenbar't das Herz der Jungfrau sich, Spricht eine Thräne: Ja, ich liebe Dich! Wie schön ist doch die Thräne einer Braut , Wenn [der Erwählte ihr ]4 ins Auge schaut! Man schlingt das Band -- sie warden Weib und Mann, [Dann fängt]5 der Kampf mit Noth und Sorgen an; -- Doch wenn der Mann die Hoffnung schon verlor, Blickt [noch]6 das Weib [vertrauungsvoll]7 empor Zur Sternenwelt, zum heitern [Sonnenlicht]8, Und eine Thräne spricht: Verzage nicht! Der Mann wird Greis -- die Scheidestunde schlägt, Da stehn um ihn die Seinen tief bewegt, Und Aller Augen sieht man thränenvoll, [Denn Thränen sind der letzte]9 Liebeszoll. [Und]10 still verklärt blickt noch umher der Greis In seiner Kinder, seiner Enkel Kreis, -- Im letzten [Kampfe, ja]11 schon im Vergehn, Spricht eine Thräne noch: Auf Wiedersehn!
Authorship:
- by Carl Schlechter (1804 - 1876), as Carl Haffner, "Lied"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Die Thränenquelle. Romantisch-komisches Mährchen mit Gesang in zwei Aufzügen. Appears in Österreichisches Volks-Theater von Carl Haffner, zweiter Band, Leipzig: Philipp Reclam jun., 1846. Appears in the piece's Zweiter Aufzug, dritter Auftritt, page 43.
1 Lindpaintner: "Führt dich ins Leben kaum der erste Schritt" ; Abt : "Thut man ins Leben kaum den ersten Schritt"; further changes may exist not shown above.2 Gumbert, Randhartinger: "ersten"
3 Gumbert, Randhartinger: "zieht"
4 Gumbert: "dem Geliebten sie"; Randhartinger: "der Geliebte ihr"
5 Gumbert: "Dann geht"; Randhartinger: "Da geht"
6 Randhartinger: "doch"
7 Randhartinger: "vertrauensvoll"
8 Randhartinger: "Himmelslicht"
9 Gumbert, Randhartinger: "Sie bringen sie als letzten"
10 Gumbert, Randhartinger: "Doch"
11 Randhartinger: "Kampf, ja selbst"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull , Johann Winkler
3. Nachtruhe  [sung text not yet checked]
So stiller Frieden rings umher, So ruhig stehn die Bäume; Das scheue Mondlicht liegt so leis, Als ob's auf Blumen träume. Drei Sterne glänzen mild und ernst, Als ob vor Gott sie treten, Und tief in meiner Seele drin Ist mir's, als müßt' ich beten.
Authorship:
- by Carl Morell (1823 - 1866), "Nacht"
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Confirmed with Die deutschen Dichter Neuzeit und Gegenwart, sechster Band, ed. by Karl L. Leimbach, Leipzig und Frankfurt am Main: Kesselring'sche Hofbuchhandlung (E. v. Mayer), 1896, page 393.
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4. Die fernen Lieben  [sung text not yet checked]
Wenn die Sonne sanft und milde Niedergeht im Abendreich, Streif' ich manchmal durch's Gefilde, Und ich denke dann an Euch. Nach der Gegend blick' ich drüben, Wo die blauen Berge steh'n, Um die Heimath meiner Lieben In der Ferne zu erseh'n. Um die Wünsche zu bestellen, Die die Seele mir durchglüh'n, Streu' ich Blumen in die Wellen, Die zu Euch hinüberzieh'n. Durch die Lüfte send' ich Grüße, Die der Sehnsucht Bothen sind, Und der Liebe heiße Küsse Geb' ich auf dem Abendwind. Aber unerwiedert blieben Gruß und Kuß noch jederzeit, Und mich hat von meinem Lieben Eine Antwort nie erfreut. Darum muß ich, zweifelnd, fragen: Ward Euch wohl mein Gruß bestellt? Hat die Luft ihn hingetragen? Hat der Bach von mir erzählt? Hat mit meinen heißen Küssen Euch erreicht der Abendwind? Ach, wie gerne möcht' ich wissen, Ob sie treue Bothen sind!
Authorship:
- by Vincenz Zusner (1803 - 1874), "Den fernen Lieben", appears in Gedichte von Vincenz Zusner
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Confirmed with Gedichte von Vincenz Zusner, Wien: F. Beck's Universität's-Buchhandlung, 1842, pages 54 - 55.
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5. Tausend Grüsse  [sung text checked 1 time]
Küsset dir ein Lüftchen fein, Wangen oder Hände, Denke, dass es Grüsse sein, Die ich zu dir sende. Tausend send' ich täglich aus, Dass sie wehen um dein Haus, Wie ich dein gedenke. Kommt ein kleines Vögelein, Zu dir hingeflogen, Denk', es sei die Sehnsucht mein, Die dir nachgezogen. Höre, was sie freundlich spricht, Und vergiss das Fernen nicht, Der nur dein gedenket.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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See also Lebewohl (Des Knaben Wunderhorn), whose fourth stanza resembles the first stanza above.
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