Wer hat das erste Lied erdacht, Das in die Lüfte scholl? Der Frühling fand's in lauer Nacht, Das Herz [von]1 Wonne voll; Er sang es früh im Fliederbaum Und schlug den [Tact]2 dazu: "O Maienzeit, o Liebestraum, Was ist so süß wie Du?" Da kamen Mück' und Käferlein, Waldvöglein [sonder]3 Zahl; [Die]4 übten [sich die Weise]5 ein, Wohl an die tausend Mal. Sie trugen's durch den Himmelsraum Und durch die Waldesruh: "O Maienzeit, o Liebestraum, Was ist so süß wie Du?" Mir sang's am Bach die Nachtigall, Da ward mir wonnig weh; Nun folgt das Lied mir überall Durch [Duft]6 und Blütenschnee. Ich pflück' den Zweig vom Fliederbaum Und sing' es immerzu: "O Maienzeit, o Liebestraum, Was ist so süß wie Du?"
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebleitung , opus 31
by Ferruccio Busoni (1866 - 1924)
1. Wer hat das erste Lied erdacht  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Victor August Eberhard Blüthgen (1844 - 1920), "Das erste Lied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "Who invented the first song", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Band XXVII, Nr. 23 (1879), page 386.
1 Weidt: "vor"2 Abt, Busoni: "Takt"
3 Abt: "ohne"
4 Busoni: "Sie"
5 Weidt: "ihre Weisen"
6 Busoni: "Luft"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John H. Campbell , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
2. Bin ein fahrender Gesell  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Bin ein fahrender Gesell,
Kenne keine Sorgen.
Labt mich heut' der Felsenquell,
Thut es Rheinwein morgen.
Bin ein Ritter lobesan,
Reit' auf Schusters Rappen,
Führ' den lock'ren Zeisighahn
Und den Spruch im Wappen:
Lustig Blut und leichter Sinn
Hin ist hin, hin ist hin.
Amen.
Zieh' ich in ein Städtchen ein,
Spür ich's im Gehirne,
Wo man trifft den besten Wein
Und die schönste Dirne.
Spielmann lächelt wohlgemuth,
Streicht die Fiedel schneller,
Und ich werf' ihm in den Hut
Meinen letzten Heller.
Lustig Blut und leichter Sinn
Hin ist hin, hin ist hin.
Amen.
[ ... ]
Wein' dir nicht die Äuglein trüb',
Mägdelein, vor Trauer!
Fahrender Gesellen Lieb'
Ist von kurzer Dauer;
Fahrender Gesellen Lieb'
Endet vor den Thoren.
Wein' dir nicht die Äuglein trüb';
Hast nicht viel verloren.
[Lustig Blut und leichter Sinn,
Hin ist hin, hin ist hin.
Amen.]1
Kommt ein Stern mit einem Schwanz,
Will die Welt zertrümmern,
Leiert euren Rosenkranz,
Mich soll's wenig kümmern.
Wird dem Weltenbrand zum Raub
Berg und Wald und Haide,
Wird das Wirtshaus auch zu Staub,
Schwarzes Bret und Kreide.
Lustig Blut und leichter Sinn,
Hin ist hin, hin ist hin.
Amen.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Bin ein fahrender Gesell", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "I am a young wayfarer", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
1 Busoni here repeats instead "Fahrender Gesellen Lieb'/ Endet vor den Toren."
Researcher for this page: John H. Campbell