Wer hat das erste Lied erdacht, Das in die Lüfte scholl? Der Frühling fand's in lauer Nacht, Das Herz von Wonne voll; Er sang es früh im Fliederbaum Und schlug den Takt dazu: "O Maienzeit, o Liebestraum, Was ist so süß wie Du?" Da kamen Mück' und Käferlein, Waldvöglein sonder Zahl; Sie übten sich die Weise ein, Wohl an die tausend Mal. Sie trugen's durch den Himmelsraum Und durch die Waldesruh: "O Maienzeit, o Liebestraum, Was ist so süß wie Du?" Mir sang's am Bach die Nachtigall, Da ward mir wonnig weh; Nun folgt das Lied mir überall Durch Luft und Blütenschnee. Ich pflück' den Zweig vom Fliederbaum Und sing' es immerzu: "O Maienzeit, o Liebestraum, Was ist so süß wie Du?"
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebleitung , opus 31
by Ferruccio Busoni (1866 - 1924)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Wer hat das erste Lied erdacht
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Victor August Eberhard Blüthgen (1844 - 1920), "Das erste Lied"
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2. Bin ein fahrender Gesell
Language: German (Deutsch)
Bin ein fahrender Gesell,
Kenne keine Sorgen.
Labt mich heut' der Felsenquell,
Thut es Rheinwein morgen.
Bin ein Ritter lobesan,
Reit' auf Schusters Rappen,
Führ' den lock'ren Zeisighahn
Und den Spruch im Wappen:
Lustig Blut und leichter Sinn
Hin ist hin, hin ist hin.
Amen.
Zieh' ich in ein Städtchen ein,
Spür ich's im Gehirne,
Wo man trifft den besten Wein
Und die schönste Dirne.
Spielmann lächelt wohlgemuth,
Streicht die Fiedel schneller,
Und ich werf' ihm in den Hut
Meinen letzten Heller.
Lustig Blut und leichter Sinn
Hin ist hin, hin ist hin.
Amen.
...
Wein' dir nicht die Äuglein trüb',
Mägdelein, vor Trauer!
Fahrender Gesellen Lieb'
Ist von kurzer Dauer;
Fahrender Gesellen Lieb'
Endet vor den Thoren.
Wein' dir nicht die Äuglein trüb';
Hast nicht viel verloren.
Fahrender Gesellen Lieb'
Endet vor den Toren.
Kommt ein Stern mit einem Schwanz,
Will die Welt zertrümmern,
Leiert euren Rosenkranz,
Mich soll's wenig kümmern.
Wird dem Weltenbrand zum Raub
Berg und Wald und Haide,
Wird das Wirtshaus auch zu Staub,
Schwarzes Bret und Kreide.
Lustig Blut und leichter Sinn,
Hin ist hin, hin ist hin.
Amen.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Bin ein fahrender Gesell", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (John H. Campbell) , "I am a young wayfarer", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission