Räumt den Weg vor meiner lieben Frauen Und laßt mich ihren reinen Leib ersehen. Den möcht ein Kaiser wohl mit Ehren schauen, Das hör ich ihr die Menge gern gestehen. Drum muß mein Herz in hohen Lüften steigen: Ich will ihr Lob und Ehre nicht verschweigen; Wo sie wohnt, dem Lande muß ich neigen. Botin seid, Frau Minne, mir alleine, Sagt der Lieben, die ich herzlich minne, Sie ists, die ich mit ganzer Treue meine, Ob sie mir oft gar benimmt die Sinne. Wohl möchte sie mir hohe Freude machen: Will ihr rother Mund mir lieblich lachen, So schläft mein Leid und muß mein Heil erwachen. Ich bin beschwert mit einem Doppelleide, Seht, ob mir das die Freude wohl vertreibe: Die lichten Blumen falben auf der Haide, Auch leid ich Noth von einem reinen Weibe. Die mag mich heilen wohl und wohl verwunden: Bedächte sie sich noch in kurzen Stunden, So wüst ich, all mein Kummer wär verschwunden.
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 55
by Adolf Jensen (1837 - 1879)
1. Räumt den Weg  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Otto IV, Markgraf von Brandenburg (1266 - 1308), "Räumt den Weg"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Noch ist die blühende, goldene Zeit  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Noch ist die blühende, goldene Zeit, O du schöne Welt, wie bist du so weit! Und so weit ist mein Herz, und so [froh]1 wie der Tag, Wie die Lüfte, durchjubelt [von]2 Lerchenschlag! Ihr Fröhlichen, singt weil das Leben noch mait: Noch [ist]3 die [schöne, die blühende]4 Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Frei ist das Herz, und frei ist das Lied, Und frei ist der Bursch, der die Welt durchzieht, Und ein rosiger Kuß ist nicht minder frei, So spröd und verschämt auch die Lippe sei. Wo ein Lied erklingt, [wo]5 ein Kuß sich beut, Da heißt's: Noch ist blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Ja im Herzen tief [innen]6 ist Alles daheim, Der Freude Saaten, der Schmerzen Keim. [Drum]7 frisch sei das Herz und lebendig der Sinn, Dann brauset, ihr Stürme, daher und dahin! Wir [aber sind allzeit]8 zu singen bereit: Noch [ist]3 die blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen!
Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Die Tage der Rosen", appears in Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, in 5. Prinzessin Rebenblüthe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Waldmeisters Brautfahrt. Ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, 60. Aufl., Stuttgart: Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1888. Kap. 5. Prinzessin Rebenblüthe, page 66.
1 Baumgartner, Gade: "blau"; in some editions of the poem, Wallnöfer: "klar"2 Wallnöfer: "vom"
3 Baumgartner: "ist ja"
4 Wallnöfer: "blühende, goldene"
5 Wallnöfer: "und"
6 Baumgartner: "drinnen"
7 Gade: "Darum"
8 Baumgartner: "sind allezeit"
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