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Zwei Gesänge für Solostimmen, vierstimmigen Frauenchor und Orchester oder Pianoforte , opus 10

by Robert Kahn (1865 - 1951)

1. Weihgeschenk  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Heute deiner zu gedenken,
Deren Grab die Nacht betaut,
Nahen wir mit Weihgeschenken
Und gedämpftem Klagelaut!
Warum war dir's nicht gegeben,
Mutig deinen Tag zu leben?
Chor:
Warum schwandst du vor dem Ziel,
Allerlieblichstes Gespiel?

Braune, schwermutvolle Augen,
Öffnet euch ein letztes Mal!
Laßt aus euren Tiefen saugen
Mich noch einen süßen Strahl!
O wie hatt ich euch so gerne,
Traute, träumerische Sterne-
Chor:
Sanften Schlummer, gute Ruh!
Tu die Augen wieder zu.

Wie das Schüttern zarter Saiten
Schlichen sich in jedes Herz
Deine stillen Lieblichkeiten,
Deiner Züge leiser Schmerz!
Feuchte Waldesschatten lagen
Über dir in Lenzestagen-
Chor:
Schwermut, Königin der Nacht,
Hat ihr Mägdlein umgebracht.

Wie ein Reh dem Wald entronnen,
Das ein üppig Tal entdeckt,
Nahtest schüchtern du dem Bronnen,
Bebst, vom eignen Bild erschreckt!
Ängstlich, wo sich Wege teilen,
Seh ich zweifeln dich und weilen -
Chor:
Ohne Glauben an das Glück,
Flohst ins Dunkel du zurück!

Zeigte jung ein arger Spiegel
Dir den Wurm in jeder Frucht?
Schwebte nahen Todes Flügel
Ober dir mit Eifersucht?
Nie hat dich ein Arm umschlossen,
Liebe hast du nie genossen -
Chor:
In der Sel'gen keuschen Hain
Tratest unvermählt du ein.

Willig stiegest du die Stufen
Nieder in dein frühes Grab,
Wandtest dich, von uns gerufen,
Lächelnd um- und stiegst hinab!
Mit gelassener Gebärde
Schiedest du vom Grün der Erde -
Chor:
Ließest du das süße Licht,
Doch vergessen bist du nicht!

Text Authorship:

  • by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Weihgeschenk"

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2. Aus der Ferne  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
 [Weht, o wehet,]1 liebe Morgenwinde!
 Tragt ein Wort der Liebe hin und wieder!

Er:
 Vor der Stadt, wo du hinausgeritten,
 Auf dem Maultier, du mit den Begleitern, -
 Stund um Stunde sitz ich dort in Trauer,
 Wie ein scheuer Geist am hellen Tage.

Sie:
 Weder Freude hab ich, die mich freute,
 Weder Kummer, der mir nahe ginge,
 Als nur jene, daß du mein gedenkest,
 Als nur diesen, daß ich dich nicht habe.

Er:
 Ist ein Stein, darauf dein Fuß getreten,
 Fliegt ein Vogel, der vielleicht dich kennte,
 Jedem Höckenweibe möcht ichs sagen,
 Laut am offnen Markte könnt ich weinen.

 Weht, o wehet, liebe Morgenwinde!
 Tragt ein Wort der Liebe hin und wieder!

Er:
 Sollt ich Trost bei den Genossen suchen?
 Noch kein Fröhlicher hat wahr getröstet.

Sie:
 Kann ich Meinesgleichen mich vertrauen?
 Halb mit Neid beklagten sie mich Arme.

Er:
 In der Halle, wo sie abends trinken,
 Sang ein hübsches Mädchen zu der Harfe;
 Ich kam nicht zur Halle, saß alleine,
 Wie ein kranker Sperber auf der Stange.

Sie:
 Auf den Altan zogen mich die Mädchen:
 "Komm, die schönen Jünglinge zu sehen,
 Die vorüberziehn im Waffenschmucke."
 Ungern folgt ich, mit verdroßnen Augen.

 Weht, o wehet, liebe Morgenwinde!
 Tragt ein Wort der Liebe hin und wieder!

Er:
 Die Korallenschnur von deinem Halse,
 Die du noch zum Abschied mir gegeben,
 Tausendmal am langen Tage drück ich,
 Tausendmal bei Nacht sie an den Busen.

Sie:
 Dieses Balsamfläschchen an der Kette,
 Weg muß ichs von meinem Herzen nehmen,
 Mich befängt ein Liebeszauberschwindel,
 Wohlgeruch der Liebe will mich töten.

Er:
 Eine Nacht, ach, hielt ich dich im Arme,
 Unter Küssen dich auf meinem Schoße;
 Ein Jasminzweig blühte dir im Haare,
 Kühle Lüfte kamen durch das Fenster.

Sie:
 Heut im Bette, früh, es dämmert? eben,
 Lag ich in Gedanken an den Liebsten:
 Unwillkürlich küßt ich, wie du küssest,
 Meinen Arm, und mußte bitter weinen.

 Still, o stille nun, ihr Morgenwinde!
 Wehet morgen in der Frühe wieder!

Text Authorship:

  • by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Aus der Ferne"

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À distance", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
1 Kahn: "Weht"; other changes may exist not noted.

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